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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 85

1872 - Berlin : Gaertner
- 85 — eine für die anderen Staaten gefährliche Macht und veranlasste vier blutige Kriege zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. Letzterer konnte es nicht verschmerzen, dass man ihn bei der Kaiserwahl übergangen hatte. In dem ersten Kriege (Karl von Bourbon und Bayard) ward Franz I. nach der Schlacht bei Pa via (1525) gefangen und muffte sich zum Madrider Frieden entschließen; er versprach die Abtretung von Burgund und entsagte allen Ansprüchen auf Italien. Da die Friedensbedingungen nicht gehalten wurden, kam es zu einem zweiten Kriege, in dem des Kaisers Feldherr, Karl von Bourbon, ein Heer nach Rom führte, hier aber tödlich verwundet wurde. Der Friede zu Cambray (Damenfriede) 1529 endete den Kampf. Inzwischen fielen die Türken in Deutschland ein und bedrohten Wien. Ein gewaltiges Heer trieb die Feinde zurück. Bald darauf unternahm der Landgraf Philipp von Hessen ein kühnes Wagnis gegen den Kaiser, indem er den Herzog Ulrich von Württemberg, dessen Land der schwäbische Bund an den Kaiser abgetreten hatte, wieder einsetzte. Einige Jahre später führte der Kaiser eine Flotte nach Tunis und befreite 22,000 Christen aus den Händen des Seeräubers und Herrschers von Tunis und Algier, Haradin Barbarossa. Endlich machte Franz I. von neuem Ansprüche auf das Herzogthum Mailand und begann den dritten Krieg gegen den Kaiser. Eine persönliche Zusammenkunft beider Monarchen stellte indess den Frieden wieder her, und zum vierten male würde Franz den Kampf schwerlich erneuert haben, wenn ihn nicht das Gerücht gelockt hätte, der Kaiser sei auf einem zweiten Zuge gegen die Räuberstaaten umgekommen. Im Frieden von Crespy (1544) verzichtete Franz aus Mailand und Karl auf Burgund. Während dieser Ereignisse fanden in Deutschland die Stufe 1. §. 68 erwähnten Kämpfe statt, welche durch den Religionsfrieden zu Augsburg beendigt wurden. Der unglückliche Ausgang des schmalkaldischen Krieges und zerrüttete Gesundheit bewogen den Kaiser, die Regierung niederzulegen, um sein Leben im Kloster zu St. Just in Estremadura zu beschließen (1558). An seinen Sohn Philipp Ii. gelangten Spanien und die Nieterlande; sein Bruder Ferdinand I. behielt die österreichischen Länder, dazu die Kaiserkrone. §• 103. Die Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. Etwa fünfzig Jahre vor dem Beginn des dreißigjährigen Krieges ruhten in Deutschland die Waffen, wenn es auch hie und da zu kleineren Streitigkeiten kam, die den Keim des hereinbrechenden Kampfes enthielten. Ferdinand I. (1556—1564), besaß einen friedliebenden Charakter. Der Jesuitenorden aber trat dem Protestantismus auss entschiedenste in den Weg, und das Tridentiner Konzil, welches schon unter Karls V. Regierung vom Papste Paul Iii. berufen worden war (1545), brachte keine Versöhnung zustande. Dies Konzil ging von Trient wegen ansteckender Krankheiten nach Bologna, wurde darauf gänzlich aufgelöst, trat später in Trient wieder zusammen, flüchtete infolge der dem Pafsauer Vertrage vorangehenden Kämpfe, ruhte zehn Jahre und wurde dann von Pius Iv. wieder ausgenommen. Die Beendigung des Konzils (1563) machte eine Vereinigung der Parteien fast unmöglich. Trotz aller dieser Feindseligkeiten wurde Deutschlands Ruhe nicht gestört. — Maximilian Ii. (1564—1576), übertraf seinen Vater noch an Milde, Duldsamkeit und Menschenfreundlichkeit. Doch wurden die Be-
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