Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 111

1872 - Berlin : Gaertner
— 111 — §. 127. Die Reformation Joachim Ii. empfängt aus den Händen des Bischofs Matthias vonjagow das Abendmahl nach lutherischem Gebrauch (am 1. November 1539. Übertritt der Städte Berlin und Kölln am 2. November), doch behält er viele katholische Gebräuche (Luthers Erklärung darüber); dem schmal-kaldischen Bund tritt er nicht bei, bewirkt aber nach der Schlacht bei Mühlberg die Begnadigung des Kurfürsten von Sachsen. Johann Georg ist streng lutherisch, unterstützt mit einem Häuflein Brandenburger den Prinzen von Oranien in den Niederlanden und Heinrich von Navarra in Frankreich, vereinigt in der Kur- und Neumark die Kirchenordnung nach dem Augsburger Bekenntnis und bringt vornehmlich die Eintrachtsformel zustande. Doch bekämpft sich die lutherische und reformirte Geistlichkeit in Berlin (Buchholzer und Agricola in Berlin); Schneider und Schmiede werden Prediger auf dem Lande; in Berlin prügeln sich (1576) Geistliche in der Nikolaikirche und werfen sich auf dem Neuen Markte mit Steinen. Johann Sigismund tritt „um der Ruhe seines Gewissens halber" und, um das reformirte Holl nd in dem Erbstreite für sich zu gewinnen, zur reformirten Kirche über, infolge dessen an einigen Orten Tumult entsteht, doch benimmt sich der Kurfürst mäßig; 1617 Reformationsfeier. V. Preußen bis auf Johann Zigismund. §. 128. Der deutsche Ritterorden. Die alten Preußen (Po-Ruß — beim Russ [Niemen]) sind ein Mischvolk, in dem der finnische Stamm vorherrscht. Perkunos, der oberste Gott, P otrimpos, der Fruchtbringende, Pikullos, der Schreckenbringende, sind Hanptgötter. Bischof Adalbert versucht zuerst die Bekehrung und findet (997) den Tod, ebenso Bruno (1008). Der Herzog Konrad vonmasovien ruft zum Schutze gegen das wilde heidnische Volk den 1190 in Palästina gestifteten deutschen Ritterorden ins Land und verspricht ihm dafür den Besitz des ganzen Kulmerlandes. Der Bischof Christian von Kulm unterstützt diese Aufforderung beim Papste. Unter seinem vierten Ordensmeister Hermann von Salza schickt der Orden den Ritter Hermann Balk in das Land der Preußen (1227). Ritterliche Heldenthaten und Grausamkeiten auf beiden Seiten erringen den Besitz des Landes (Thorn die erste Veste, Kulm die vornehmste Stadt) nach einem 53jährigen Kampfe (1230—1283). Der Hochmeister Konrad von Thierberg erbaut Marienburg (1274). Siegfried von Feuchtwangen nimmt daselbst seinen Wohnsitz (1309). Der Orden bleibt im Besitze des Landes, deutsche Einwanderer werden freie Leute, die Städte wählen ihre Obrigkeiten, der Hochmeister regiert das Ganze als Landesherr unter Beirath des Ordenskapitels, in dem die Komthure die ersten Beamten sind; die Ordensgesetze sind streng und finster. Die Geschichte des Ordens besteht in Kämpfen mit Litthauen, Polen, Pommern, den livländifchen Bischöfen und enbet damit, dass er den Polen unterliegt, und Preußen der Krone von Polen als Lehen unterworfen wirb. Bebeutenbe Hochmeister finb Winrich von Kniprobe (1351), Konrab und Ulrich von Jungingen. Der letztgenannte hat in König Wlabislaw Äagello von Polen einen gefährlichen Feind. Er verliert gegen ihn die Schlacht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer