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1. Lebensbilder und Sagen - S. 9

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 9 — in Ems zur Kur weilenden König gerichtet wurden, erbitterten das ganze deutsche Volk. Der König kehrte nach Berlin zurück, mit Jnbel wurde er empfangen. Das preußische Heer war in kurzer Zeit schlagfertig und auf dem Wege nach dem Rhein. Das alte Ordenszeichen „das Eiserne Krenz" wurde auch den Streitern in diesem Kriege als ehrende Belohnung verheißen. Preußen blieb nicht allein. Der norddeutsche Bund, aber auch die süddeutschen Staaten: Bayern, Württemberg riefen ihre Truppen unter die Waffen und stellten sie unter den Befehl König Wilhelms. Die beiden Prinzen Friedrich Wilhelm und Friedrich Karl, Bismarck, Roon und Moltke standen an ihrem Platze. Überall ertönte das Lied: Die Wacht am Rhein. Drei gewaltige Heeressäulen drangen in Frankreich ein, und blutige Schlachten wurden geschlagen: am 6. August bei Wörth und bei Spicheren, am 16. bei Mars-la-Tonr (Vionville), am 1. September bei Sedan. Hier geriet die französische Armee, 86000 Manu stark, in Kriegsgefangenschaft, die Festung Sedan ergab sich. Der Kaiser Napoleon, der sich in dieser Stadt befand, schrieb an den König: Monsieur mon frere N’ayant pas pu mourir an milieu de mes troupes, il ne me reste qu’ä remettre mon epee entre les mains de Totre Majeste. Je suis de Yotre Majeste le hon frere Napoleon. Der Kaiser wurde nach dem Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt, in Paris aber brach ein Aufstand aus, durch deu Napoleon und sein Haus der Krone für oerlustig erklärt und Frankreich in eine Republik verwandelt wurde. Aber diese Republik suchte nicht den Frieden: der Krieg nahm seinen Fortgang. Er wurde wesentlich ein Belagerungskrieg: die große Stadt Paris würde von den beut)chm Truppen vom September 1870 bis Ende Januar 1871 eingeschlossen. Der König hatte sein Hauptquartier in dem Schlosse zu Versailles. Hier würde er am 18. Januar 1871 in Gegenwart eines glänzenbcn Kreises beutscher Fürsteu, Staatsmänner und Offiziere zum bentschen Kaiser erklärt. Wie Paris ergaben sich die Festungen Straßburg und Metz nach tapferer Verteibigung den Deutschen. Im Mai würde der Friebe zu Frankfurt a. M. unterzeichnet. Frankreich mußte das Elsaß und den beutfchsprechenben Teil von Lothringen abtreten und 5 Milliarden Francs Kriegskosten zahlen. Die beiben Länber würden das Reichslanb und erhielten eine eigene Verwaltung. Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm, von allgemeinem Jubel begrüßt, in Berlin ein.
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