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1. Lebensbilder und Sagen - S. 33

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 33 — bedroht, tüchtiger Bundesgenossen bedurfte, versprach ihm Friedrich Unterstützung, wenn er dasür seitens des Kaisers als König in Preußen anerkannt würde. Im Dezember 1700 brach der kurfürstliche Hof von Berlin nach Königsberg in Preußen auf, wo die Krönung vollzogen werden sollte. In drei großen Zügen reiste der Hof dorthin. Im ersten Zuge waren der Kurfürst und seine Gemahlin Sophie Charlotte; der Stiefbruder des Königs, der ritterliche Markgraf von Schwedt, ließ es sich trotz der schneidenden Kälte nicht nehmen, während der ganzen Reise auf dem Bock des Wagens der Kurfürstin zu sitzen und die Pferde zu lenken. Überall, wohin das kurfürstliche Paar kam, gab es Feste und Gastmähler. Im zweiten Zuge waren die Kinder des Königs und der Hofstaat, im dritten die Dienerschaft. Am 15. Januar riefen Herolde unter Pauken- und Trompetenklang Friedrich als König in Preußen aus den Straßen Königsbergs öffentlich ans; der 16., ein Sonntag, war der Ruhe und dem Gebet gewidmet; am 17. stiftete der Kurfürst den Orden vom Schwarzen Adler, dessen Inschrift Suum cuique, d. H. jedem das ©einige, eine Mahnung zur Gerechtigkeit enthalten sollte; am 18. fand die feierliche Krönung statt. Friedrich setzte sich und seiner Gemahlin selbst die Krone ans: ans eigener Kraft vollzog er die Erhöhung seines Standes. Glänzende Feste begleiteten die Krönung. Wie zu Frankfurt bei den Kaiserkrönungen wurde auf dem Markte ein ganzer Ochse gebraten, ans einem Springbrunnen floß für jedermann Wein, und Herolde warfen Münzen unter die dichte Menge. Erst im Mai kehrte Friedrich nach Berlin zurück. Der Name Preußen wurde nun auf alle Länder des Königs ausgedehnt, eine Landesfarbe, ein Wappen war allen gemeinsam. (Friedrichs Verdienste mit Kunst und Wissenschaft.) Bald nach dem Tode des Großen Kurfürsten hatte ihm Friedrich ein stattliches Reiterdenkmal auf der Langen Brücke, dem Königlichen Schlosse in Berlin gegenüber, errichten lassen. Ein bedeutender Künstler, Andreas Schlüter, hatte sie entworfen. Nachdem Friedrich König geworden, sollte auch die Hauptstadt ein königliches Aussehen erhalten. Das ge-schuh zunächst durch den Ban des Zeughauses und die Erweiterung des Königlichen Schlosses. Für die geistvolle, der Wissenschaft sehr ergebene Königin wurde das Schloß zu Lützow (nach ihr später Char-. lottenburg genannt) erbaut. Hier versammelte sie Künstler und Ge-lehrte um sich und erfreute sich an ihrem Gespräch. Friedrich gründete ferner die Akademien der Wissenschaften und der Künste zu Berlin; auch stiftete er die Universität Halle. Der König starb 1740; sein Denkmal von Schlüter steht vor dem Schlosse in Stettin. Löschhorn, Lehrbuch der Geschichte. I. Z
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