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1. Lebensbilder und Sagen - S. 76

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 76 — 2. Waffenspielen — den Turnieren — war er eifrig ergeben und ein Freund der zur Staufenzeit von ritterlichen Herren geübten Dichtkunst. Man hat ihn deshalb den letzten Ritter genannt. Er bewegte sich gern in zahlreicher, glänzender Gesellschaft. Weilte er in einer großen Stadt, so mischte er sich in die fröhlichen Kreise der angesehenen Bürger (Patrizier) und tanzte mit den Frauen und Jungfrauen in den Sälen der Gildehäuser. Er sprach mehrere fremde Sprachen: das Latein die Sprache der Kirche und der Gelehrten, italienisch und französisch; die mannigfaltigen Sprachen der von Habsburg beherrschten Völker, Böhmen, Ungarn, Slaven, waren ihm nicht minder geläufig. Er ergötzte sich oft an der Musik, ermunterte die Malerei, indem er bei den Malern Bilder bestellte; auch las er gern in geschichtlichen Büchern. 3. Maximilians erste Gemahlin war Maria, die Tochter Herzog Karls des Kühnen von Burgund. Ihre Vorfahren hatten ein ausgedehntes Gebiet unter ihrem Scepter vereinigt: zu dem burgundifchen Lande am Donbs und der Saone hatten sie die Niederlande von der Südersee bis zur Mosel hinzugefügt, und diese kamen nun unter habs-burgische Herrschaft. Maria starb nach kurzer Ehe infolge eines Sturzes aus der Falkenjagd. Sie hinterließ ihrem Gemahl einen Sohn, Philipp. Als Maximilian als Regent für diesen Sohn auftreten wollte, faud er seitens der Niederländer Widerstand. Es kam zu offener Empörung, die Bürger von Brügge nahmen ihn sogar gefangen und entließen ihn erst, als Kaiser Friedrich mit einem Heere herbeikam. 4. Im deutschen Reiche hatte dieser Kaiser Friedrich, ein schwacher, stets in Geldverlegenheit befindlicher, von seinen eigenen Verwandten verachteter Herr, das kaiserliche Ansehen tief herabgewürdigt. Die Fürsten erhoben stolz das Haupt und meinten, die kaiserliche Gewalt völlig an sich reißen zu können. Als Maximilian bald nach seiner Thronbesteigung einen Reichstag zu Worms abhielt, traten sie mit dem Vorschlage auf, einert Reichsrat zu ernennen, dessen Mitglieder ans Kurfürsten, Fürsten und Vertretern der Reichsstände bestehen sollten. Diese Behörde sollte fortan die Regierung des Reiches führen. Aber Maximilian war nicht gewillt, sich eine solche Beschränkung auferlegen zu lassen und lehnte den Vorschlag ab. Dafür gebot er einen Landfrieden auf ewige Zeit und setzte als obersten Gerichtshof des Reiches das Reichskammergericht ein. Es hatte seinen Sitz zunächst in Frankfurt a. M. Der Kaiser ernannte den Vorsitzenden oder Kammerrichter, die übrigen Mitglieder wurden von den Fürsten
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