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1. Lebensbilder und Sagen - S. 85

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 85 — mich nicht zum Ketzer machen!" und sprach die Acht über ihn aus. Freilich schonte er die protestantischen Fürsten, solange er ihrer Hilfe in auswärtigen Kriegen bedurfte. Doch wußten sie, daß er ihnen nicht wohl wollte; darum verbanden sie sich auf Veranlassung des Kurfürsten von Sachsen, Johanns des Beständigen, und des Landgrafen Philipp von Hessen zum Torgauer Bündnis (1526) und vier Jahre später zum Schmalkaldischeu Bunde, dem auch mehrere große Städte wie Bremen, Lübeck, Hamburg, Magdeburg, später auch süddeutsche wie Ulm und Augsburg beitraten. Joachim Ii. von Brandenburg schloß sich dem Bunde nicht an, obgleich er die Reformation in sein Land eingeführt hatte: er wollte es mit dem Kaiser nicht verderben. 6. Als die verbündeten Fürsten nun die Verbreitung des Luthertums emsig beförderten, entschloß sich Karl sie zu demütigen. Er konnte dies um so leichter, als sich ein protestantischer Fürst, Moritz von Sachsen, der Schwiegersohn Philipps von Hessen, auf feine Seite stellte. Moritz hoffte, durch diesen Verrat an der protestantischen Sache die Kurwürde in Sachsen zu erlangen und seinen Vetter, den Kurfürsten Johann Friedrich, der inzwischen an die Spitze des Bundes getreten war, zu kränken und zu schädigen. Johann Friedrich und Landgraf Philipp wurden nun in die Reichsacht erklärt und spanische und italienische Söldner des Kaisers nach Süddeutschland geschickt, um die dem schmalkaldischen Bunde angehörenden Städte zu besetzen. Die geächteten Häupter des Bundes vereinigten sich mit den Truppen dieser Städte; es kam zu kleinen Gefechten, aber zu feiner Entscheidung, da die Süddeutschen es nicht wagten, dem Kaiser ernstlich Widerstand zu leisten. 7. Während Johann Friedrich in Süddeutschland verweilte, bemächtigte sich Moritz seines Landes. Da hatte der Kurfürst Wichtigeres zu thun, als müßig an der Donau den Kaiserlichen gegenüber im Lager zu sitzen. Er eilte nach Sachsen zurück und nahm es seinem Gegner wieder ab. Nun aber unterwarfen sich die süddeutschen Städte dem Kaiser: Ulm, Augsburg, Frankfurt und Straßburg beeilten sich mit ihm Frieden zu schließen. Karl folgte dem Kurfürsten und drang bis an die Elbe vor, wo er ihn auf der Lochauer Heide, unweit Mühlberg, in der Schlacht überwand und gefangen nahm (1547). Nun mußte sich auch Landgraf Philipp unterwerfen. Er begab sich nach Halle zum Kaiser, leistete Abbitte, wurde aber trotzdem listig gefangen genommen und lange Zeit in hartem Gewahrsam gehalten. Auf einem Reichstage zu Augsburg erteilte Karl dem Moritz von
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