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1. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 26

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 26 — Sonnenfinsternis berechnete (610), Solon, Bias, dessen Ausspruch: „alles mehlige trage ich bei mir" berühmt geworden ist. Um 500 blühte Pythagoras, der aus Samos nach Italien auswanderte und zahlreiche Anhänger fand. (Baukunst.) Während man an die Wohnhäuser keine künstlerischen Anforderungen stellte, verwandte man große Sorgfalt auf die Tempel. Sie wurden zunächst in einem Stil gebaut, den man den dorischen nennt. Auf einem Unterbau, zu dem Stufen emporführten, erhob sich die Cella, das in Gestalt eines länglichen Vierecks erbaute Tempelhaus. Nur Priester und Opfernde durften sie betreten; Hier stand die Statue der Gottheit. Das leicht ansteigende Dach bildete an jeder Schmalseite zwei flache, dreieckige Giebel. Vor jeder dieser Seiten ist eine Säulenhalle errichtet, die zur Eingangsthür führt; auch kann sich eine solche Halle um die ganze Cella herumziehen. Säulen sind Träger; sie tragen das Dachgebälk. Eine Säule besteht gewöhnlich aus Trommeln, walzenförmigen Teilen, die erst auf dem Bauplatz zusammengefügt werden; man unterscheidet an ihr Fuß, Schaft und Kapitäl. Die dorische Säule steigt ohne Fuß aus dem Boden auf; die Außenseite des Schaftes ist mit 18—20 Kanneluren, halbkreisförmigen Vertiefungen umgeben, die in scharfen Kanten zusammenstoßen. Die oberste Trommel endet in dem Kapitäl; es besteht aus einem polsterartigen, nach oben sich verbreiternden (Echinus) und einem viereckigen Steine (Abakus). Die Höhe der dorischen Säule beträgt das fünffache des untersten Durchmessers. Die Säulen sind durch einen steinernen, auf den Kapitalen liegenden Hauptbalken (Architraü) vereinigt; auf ihm ruhen die Balkenköpfe, die, eingekerbt, oft bemalt, Triglyphen heißen; der zwischen ihnen befindliche freie Raum wurde später durch steinerne Platten geschlossen, die mit Reliefs geschmückt waren; man nannte sie Metopen. Triglyphen und Metopen bilden zusammen den Fries. Über ihm liegt eine sich weit vorschiebende, hohe Platte, das Kranzgesims, das den dreieckigen, von einem kräftigen Sims umzogenen Giebel trägt. In dem Giebelfelde pflegten die Griechen Statuen aufzustellen; den Abschluß an der Spitze des Dreiecks bildete ein Götterbild oder ein Dreifuß. Dorische Tempel waren der Parthenon und der Theseustempel in Athen, der Zeustempel in Olympia. (Abb. 2. 4.) Der spätere, ionische Stil zeigt erhebliche Abweichungen von dem dorischen. Die Säulen ruhen auf einem Fuße. Seine Gestalt ist nicht immer dieselbe. In Attika setzte er sich aus zwei kreisrunden Wülsten und einer zwischen ihnen liegenden Hohlkehle zusammen. Der Schaft, acht- bis neunmal so hoch wie der unterste Durchmesser, zeigt
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