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1. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 118

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 118 - Religion des alten Staates wiederherstellen will, und dem die in Asien befindlichen Römer weichen sollen. Die germanischen Stämme haben sich zu großen Völkerverbänden vereinigt; sie drängen gegen die römischen Grenzen und besetzen römisches Gebiet. Die Kaiser vergeuden Kraft und Zeit bei schwelgerischen Gelagen oder in dem Cirkus; sie erkaufen den Purpur von den Prätorianern, die den Fürsten bald beseitigen, um den Handel wiederholen zu können. Manche Kaiser kommen nicht einmal nach der Hauptstadt, sondern residieren in der Provinz, in der sie geboren; von einigen ist es fraglich, ob sie freier Geburt gewesen. 2. Septimius Severus (200) besiegte die Parther und verherrlichte diesen Sieg durch einen dreithorigen Triumphbogen von großer Schönheit; Alexander Severus (225) hinderte Artaxerxes den Euphrat zu überschreiten; unter Decius (250) fielen die Goten in das Reich ein, Aurelian (275), der „Wiederhersteller des Reichs", gab ihnen feste Wohnsitze auf römischem Boden; Diocletian (300) nahm einen Mitkaiser (Augustus) und zwei Unterkaiser (Cäsares) als Helfer bei der schweren Aufgabe an, die Grenzen gegen die Barbaren zu schützen und versuchte durch ein Edikt alle Christen zum Opfer vor der Kaiserstatue zu zwingen; nach einem langen Kampfe zwischen den Cäsares besiegte Konstantin seinen Nebenbuhler an der Mulvischeu Brücke, bestieg dcu Thron und befreite die Christengemeinden von dem schweren Drucke, indem er ihnen gestattete Erbschaften anzunehmen, eigene Güter zu besitzen und Streitigkeiten durch ihre Bischöfe schlichten zu lassen. Er selbst ist erst kurz vor seinem Tode Christ geworden (337). Rom, die alte Hauptstadt der Welt, hatte indessen ihr Ansehen im Reiche eingebüßt, Konstantin verlegte den Sitz der Regierung nach Byzanz am Bosporus, das fortan Konstantinopel hieß und bald zu einer der bedeutendsten Städte des Orients erwuchs. Konstantin teilte das Reich in vier Präfekturen: Orient, Jllyrien, Italien, Gallien. Zur Regierung dieser Gebiete bedurfte er eines zahlreichen Beamtenstandes; die für die Beamtengehälter erforderlichen Gelder wurden durch Besteuerung des Volkes aufgebracht: Grund-, Gewerbe- und Kopfsteuer mußten in barem Gelde im ganzen Reiche gezahlt werden. Unter seinen Nachfolgern geriet das Heidentum immer mehr in Verfall; trotz der Bemühungen Julians des Abtrünnigen (Apoftata), der, sonst ein einsichtiger Fürst, die altrömischen Zustände und den Kultus der alten Götter wiederherstellen wollte, gelangte das Christentum zu allgemeinem Ansehen. Freilich fehlte es unter den Christen nicht an dogmatischen Streitigkeiten. Der Zwist über die Natur Christi
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