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1. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 142

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 142 — (Magyaren.) Die Magyaren (Ungarn), ein Zweig des finnischen Völkerstamms, ein völlig nomadisches Volk, zogen in der Mitte des 9. Jhbs. ans den Steppen zwischen Don und Wolga westwärts, überwältigten die Avaren und breiteten sich im Donautieflande aus. Von dort aus machten sie häufig Einfälle in Italien und das deutsche Reich. (Ludwig der Fromme 814—840.) Nach der Demütigung des Kaisers aus dem Rotfelde (vergl. I, 60) war es auch mit der Eintracht seiner Söhne vorüber. Der älteste, Lothar, der den Kaisertitel führte und des Ostfrankenlandes und Italiens waltete, gedachte sich des ganzen Reiches zu bemächtigen; darum kehrten die jüngeren, Pipin und Ludwig die Waffen gegen ihn und zwangen ihn, dem Vater die Freiheit zu geben, die Kaiserin Judith und ihren Sohn Karl aus der Verbannung zurückzurufen und sich selbst aus Italien zu beschränken. (Ludwig der Deutsche.) Nachdem Pipin und Ludwig d. F. gestorben waren, erhob Lothar, der sich im Besitz der Reichsinsignien: Krone, Scepter, Schwert befand, aufs neue Anspruch auf das väterliche Reich. Da verbanden sich Ludwig, der in Baiern und Kärnten mächtig war, und Karl, Judiths Sohn, der in Neustrien und Aquitanien gebot; bei Straßburg vereinigten sie ihre Scharen, in deren Gegenwart sie einander — Karl in deutscher, Ludwig in romanischer Sprache — Treue schwuren. (Diese Eide, von einem gleichzeitigen Schriftsteller getreu im Wortlaut überliefert, gehören zu den ältesten Denkmälern der genannten Sprachen.) In der Schlacht bei Fonte-nailles an der 9)omte siegten sie und zwangen barauf Lothar zum Vertrag von Verbun (843). Lothar erhielt außer Italien und der Kaiserwürbe das Sanb zwischen Rhein und Schelbe bis an die Norbfce imb das bavon südlich liegenbe Gebiet um Maas, Mosel, Saone und Rhone bis zum Mittelmeer; das Ganze hieß nach seinem Beherrscher Lotharingen, ein Name, der sich im Lause der Zeit ans den nörblichen Teil beschränkte, währenb für den füblichert die Bezeichnung Burguub üblich würde. Das bavon östlich gelegene beutsch-rebenbe Gebiet —Ostsranken — erhielt Ludwig, der Deutsche genannt, das westliche, das spätere Frankreich, Karl der Kahle. Damit ist das ostfränkische Land selbstänbig geworben und die wesentlichste Bebingimg erfüllt, unter der sich seine Bewohner zu einer Nation zusammenschließen konnten. Nach Lothars Tode eignete sich im Vertrage zu Mer seit an der Maas (870) Ludwig das Land zwischen Rhein und Maas, Karl das Gebiet zwischen Maas und Scheibe an. Ludwig der Deutsche wirb als ein schöner, stattlicher Herr
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