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1. Geschichte der Neuzeit - S. 15

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 15 — Sohn Moriz in der Statthalterschaft. Immer wieder nahm Spanien den Kampf gegen die Provinzen auf, so daß dieser Krieg neben dem dreißigjährigen einhergeht. Aus Haß gegen die Habsburger unterstützte Frankreich die Holländer; doch die wesentlichsten Mittel zur Kriegführung gewann das kleine Küstenland aus dem Handel. Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts war die Hansa bedeutungslos; der große Krieg machte die Benutzung der durch das Reich führenden Straßen unmöglich, neue mußten gesucht werden. Bald traten die Holländer in Südostasien als Konkurrenten der Portugiesen eins; 1606 entdeckten sie die Insel Neuholland, später Neuseeland, sie faßten auf den Molukken und auf Java Fuß. Eine privilegierte Handelsgesellschaft, die ostindische Compagnie, betrieb den Handel in diesen Gebieten und trat mit Japan in Verkehr. In Amerika entdeckten die Holländer die Mündung des Hndsonflnsses und legten an seinen Ufern Kolonien an. Die Bewohner des Mutterlandes trieben Hering- und Walfischfang, der Zwischenhandel auf der Ostsee lag meist in ihren Händen; durch Entwässerung und Eindeichung wurde unablässig fruchtbares Land gewonnen. Das Kapital häufte sich und lud zu industriellen Unternehmungen ein: Manufaktur in Wolle, Hanf, Leinen blühte, Papiermühlen wurden eingerichtet. Die große Dichtigkeit der Bevölkerung trieb zur Auswanderung: seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Kapland als Ackerbankolonie benutzt. Auch auf wiffen-fchaftlichem Gebiete trat Holland in den Vordergrund: die Stadt Leyden, die im Unabhängigkeitskriege tapfer eine Belagerung ausgehalten und dadurch den Verbündeten einen großen Dienst erwiesen hatte, erhielt die Erlaubnis eine Universität zu eröffnen; später errichteten auch Groniugeu und Utrecht Universitäten. Die Erforschung des klassischen Altertums und die Erklärung der römischen und griechischen Schriftsteller fanden hier einen neuen Mittelpunkt. Die Beschäftigung mit Astronomie und Naturwissenschaft wurde durch die Erfiuduug des Fernrohrs und des Mikroskops gefördert. Einer der größten Philosophen aller Zeiten, Barnch Spinoza, lebte hier um die Mitte des 17. Jahrhunderts. (Der Reichtum sördert die Kunst. Öffentliche Bauten wurden im Stil der italienischen Renaissanee errichtet, wie das Rathaus zu Antwerpen und zu Amsterdam. Zu besonderer Höhe gedieh die Malerei. Sie nahm schon zur Zeit Herzog Philipps des Guten eine hohe Stelle ein, als die Brüder Hubert und Jan van Eyck in Gent thätig waren. Ihnen schreibt man die Ausbildung der Öltechnik und damit einen wesentlichen Einfluß auf die Entwickelung der modernen Malerei
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