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1. Geschichte der Neuzeit - S. 22

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 22 — zum Grauen Kloster neu gestaltet, eine Schule auf dem Friedrichswerder angelegt und eine Kadettenschule zur Ausbildung der jungen pommerschen Edelleute in Kotberg gegründet. Buchdruck und Buchhandel förderte Friedrich Wilhelm; er ließ in seinem Schlosse eine Bibliothek aufstellen. Er fauste Bilder holländischer Meister und bereinigte die Produkte überseeischer Länder, besonders Chinas, in seiner Raritätenkammer. Die Stadt Berlin gewann in dieser Zeit ein freundlicheres Ansehen. Hatten bisher sich auf den Straßen die Kehrichthaufen aufgetürmt, die Schweine ungestört getummelt, unsaubere Pfützen üble Gerüche verbreitet, so wurde jetzt für Pflasterung, Abfluß des Wassers und Reinlichkeit Sorge getragen; später wnrden die Hausbesitzer verpflichtet für Beleuchtung zu sorgen, auch eine Feuerordnung erlassen. Der Versuch eine gerechte Verteilung der Steuern aus alle Unterthanen durchzuführen (Acctsc) stieß auf den lebhaften Widerspruch des Adels und konnte erst in späterer Zeit mit Erfolg ausgenommen werden. 2. Wie in Preußen machte sich auch in andern Gebieten des Kurfürsten der Gegensatz zwischen Lutheranern und Reformierten in empfindlicher Weise geltend. Beide Parteien verketzerten sich gegenseitig in Wort und (Schrift, und die Geistlichkeit mißbrauchte die Kanzel zu Schmähungen und Angriffen, die die Heiligkeit des Ortes gröblich verletzten. Dem frommen Sinne des Kurfürsten widerstrebte diese Feindschaft zwischen seinen Unterthanen; er versuchte vergeblich eine Einigung herbeizuführen und verbot endlich durch ein Edikt die gegenseitige Herabsetzung und Beschimpfung in öffentlicher Predigt. Aber die Berliner Lutheraner wollten sich nicht fügen, und der als Kirchenliederdichter ausgezeichnete Paul Gerhardt, Prediger an der Nikolaikirche, mußte sogar seines Amtes entsetzt und aus der Stadt verwiesen werden. (Ludwigs Xiv. erster Devolulionskrieg.) Als Philipp Iv. von Spanien 1665 starb, war die im Pyrenäischen Frieden ausbedungene Mitgift noch nicht an Ludwig Xiv. gezahlt worden. Gestützt auf eine Bestimmung des niederländischen Erbschaftsrechts (Devolntions-recht), wonach eine Tochter erster Ehe stärkere Erbansprüche hat als ein Sohn zweiter, ließ er Xurenne mitten im Frieden in Flandern, Sonde in die Franche Comte einrücken. Da Spanien völlig unvorbereitet war, fanden die Feldherren keinen Widerstand; in kurzer Frist waren beide Länder erobert. Die Holländer wünschten indessen nichts weniger als den ländergierigen Ludwig zum Grenznachbar zu haben; sie verbanden sich daher mit England und Schweden zur Triple-Allianz, um den
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