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1. Geschichte der Neuzeit - S. 23

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 23 Frieden zwischen Spanien und Frankreich zu vermitteln. Ludwig gab nach und bequemte sich zum Aachener Frieden (1668), in dem er die Franche Comte an König Karl Ii. von Spanien zurückgab, aber mehrere wichtige Plätze in den spanischen Niederlanden (Courtrai, Tournay, Lille) behielt. (Zweiter Devolulionskrieg.) 1. Louvois stellte dem König vor, daß die vereinigten nördlichen Provinzen eine noch bessere Beute wären, als die spanischen Niederlande. Besaß man jene, so waren auch diese nicht mehr gegen Frankreich zu halten. Der holländische Handel, die überseeischen Besitzungen mußten als ergiebige Einnahmequellen den französischen Kassen willkommen sein, die lange Grenze Hollands gegen Deutschland ergab eine vortreffliche Angriffslinie gegen das Reich. England, dessen König Karl Ii. in steter Geldverlegenheit war, wurde leicht gewonnen; Schweden versprach Neutralität; unter den deutschen Reichsfürsten traten der Kurfürst Maximilian Heinrich von Köln, ein Wittelsbacher, und der Bischof von Münster auf Frankreichs Seite, während Kaiser Leopolds Minister, Fürst Lobkowitz, versprach, daß seitens des Reiches nichts gegen Ludwig geschehen würde. Die Holländer hatten nur einen namhaften Bundesgenossen: das war Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Vergebens hatte Ludwig ihn zu gewinnen versucht. Der Kurfürst mußte für feine westlichen Besitzungen fürchten, wenn die Franzosen zu mächtig wurden; auch fesselte ihn verwandtschaftliches Interesse an den Statthalter, Wilhelm Iii., den Neffen seiner Gemahlin, und endlich kam es darauf an, in der Republik das vornehmste Bollwerk des Protestantismus zu beschützen. Er schloß daher im April 1672 einen Vertrag mit Holland, in dem er versprach, 20000 Mann Hilfstruppen zu stellen, von denen die Holländer die Hälfte zu unterhalten hatten. 2. Ludwig überschritt den Niederrhein und drang, ohne Widerstand zu finden, in die Provinzen ein; nur Holland und Seeland blieben verschont, Amsterdam wurde durch eine künstliche Überschwemmung der Umgegend gerettet. Inzwischen versuchte der Kurfürst den Kaiser zu bestimmen, sich mit ihm zum Schutze des Reiches zu verbinden. Leopold ging darauf ein und sandte ihm ein Hilfsheer unter Mouteeuculi, der aber von Lobkowitz geheimen Befehl hatte, einen Zusammenstoß mit den Franzosen zu vermeiden. Der Kurfürst gedachte, Münster und Köln zur Aufgabe des französischen Bündnisses zu zwiugen und rückte in Westfalen ein; doch hatte Ludwig keinen Geringeren als Tnrenne gegen ihn geschickt, der ihn dann auch durch seine überlegene Kriegskunst zum Rückzüge nötigte. Da nun auch die
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