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1. Teil 2 - S. 98

1887 - Leipzig : Teubner
- 98 — inneren Wirren durch das Verbot der Bilderverehrung, welches den Bilderstreit erzeugte und die Losreifsung von Rom zur Folge hatte. Auf die kriegerische makedonische Dynastie (867— 1056) folgte seit 1057 mit Isaak I. das Haus der Komnenen, dem die Aufgabe zufiel, das Reich sowohl gegen die wütenden Angriffe der Seldschukiden wie gegen die Eroberungsgelüste des Abendlandes zu schützen. Denn schon trug der Normanne Robert Guiscard von Apulien, der seit 1060 den Arabern Sicilien entrissen hatte,' sich mit Plänen zur Eroberung des griechischen Reichs (f 1085), und dies war ein Lieblingsgedanke des Papstes Gregor Vii. Der kluge Kaiser Alexius I. Komnenus (1081 —1118) sicherte den Bestand des Reichs, indem er, unterstützt von deutschen Auswanderern, die allmählich den Kern des byzantinischen Heeres bilden, die Seldschuken in Iconium bekämpfte und den Papst Urban Ii. für den Gedanken einer kriegerischen Unternehmung der abendländischen Christenheit gewann.1) So war trotz schwerer innerer Schäden das byzantinische Reich, in welchem das lebenskräftige griechische Element das herrschende blieb, durch tapfere und kluge Männer auf dem Throne und in dem gut geschulten Heere eine kräftige Vormauer gegen den Islam. Es behauptete zugleich durch rege Pflege des Handels, der Industrie und der Künste eine höhere Kultur als das Abendland und bewahrte demselben die Schätze der griechischen Litteratur und Bildung. 2. Die Mächte des Islam. Das Chalifenreich geriet nach Harun al Raschid in schnellen Verfall durch die religiösen Gegensätze, die Macht der Statthalter, welche eigene Dynastien gründeten, und durch die Trennung der geistlichen von der weltlichen Gewalt, welche letztere 934 dem Emir al Omra (Fürst der Fürsten), dem Befehlshaber der türkischen Leibwache übertragen wurde. Allenthalben entstanden unabhängige Reiche, unter welchen das Reich der Fatimiden, welches Nordafrika, Ägypten mit der Hauptstadt Kahiro, Syrien und Palästina um-fafste, die größte Macht erlangte. Doch bald erwuchs den Fatimiden ein gefährlicher Nebenbuhler im Stamm der türkischen Seldschukiden, welche seit 970 zum sunnitischen Islam (und in die Dienste der in Ostpersien gebietenden Ghasnaviden) übergetreten waren und bald sich an Stelle der in Üppigkeit versunkenen Araber mit roher Kraft zur führenden Macht des Islam aufwarfen. *) Das letztere ist in neuerer Zeit bestritten worden.
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