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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 16

1911 - Berlin : Winckelmann
— 16 — Sarg wird noch heute in der Moschee von Medina gezeigt, und es gehört zu den Pflichten des rechtgläubigen Mohammedaners, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten eine Wallfahrt zu unternehmen. Mohammeds Lehren. Die Lehren Mohammeds, welche seine Schüler niedergeschrieben haben, sind im Koran enthalten. In diesem Buche wird geboten, täglich fünfmal zu beten; denn das Gebet ist der Pfeiler der Religion und der Schlüssel zum Paradiese. Auch wird Fasten und Almosengeben sehr dringend empfohlen; denn, heißt es an einer andern Stelle des Koran: Beten führt auf halbem Wege zu Gott; Fasten bringt an den Eingang zum Himmel, und Almosen öffnet die Pforte des Paradieses. Ferner: Es ist nur ein Gott (Allah), und Mohammed ist sein Prophet. Moses und Jesus sind geringere Propheten als Mohammed. Die Vielweiberei ist erlaubt. Der Freitag ist wöchentlich zu feiern. Verboten ist der Genuß des Weines und Schweinefleisches. Außerdem lehrte der Prophet, daß jeder Mensch unabänderlich zum Bösen oder Guteu bestimmt sei (Fatum), und verhieß den Gläubigen ein Paradies, wo die Erde von Weizenmehl sei, und der Baum Tuba voller Granaten und Traubeu hänge. Gelüste die Seligen nach Fleisch, so gäbe der Baum Tuba ihnen alsbald gebratene Taubeu. Wolle jemand reiten, so dürfe er nur zu diesem Baume gehen, an welchem die schönsten Rosse gesattelt und gezäumt hängen usw. Die Bekenner des Islam (mohammedanische Religionslehre) heißen Moslemin, die Priester werden I m a m s , die Mönche Derwische, das kirchliche Oberhaupt M u s t i genannt. Tie Kalifenherrschaft. Unter den Nachfolgern Mohammeds, Kalifen genannt, folgten Eroberungen auf Eroberungen, so daß sich die Herrschaft der Araber und mit ihr der Islam weit über Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten verbreitete. Nur Alexandrien verteidigte sich mit großem Mut, bis es ebenfalls erlag. Hier wurde bei dieser Gelegenheit die größte Bibliothek der Welt zerstört. Später eroberten die Araber auch die Nordküste Afrikas, unterwarfen fast ganz Spanien und zerstörten hier im achten Jahrhundert das W e st g o t i s ch e Reich. Nur wenige Westgoten retteten sich in die asturischen Gebirge und verteidigten ihre Freiheit und christliche Religion gegen die Eindringlinge. In den späteren Kämpfen gegen die Araber, M a u -r e n genannt, zeichnete sich in Spanien besonders Rodrigo Diaz (t 1099) aus, der unter dem Namen E i d (d. h. Herr) von Herder besungen ist. — Nachdem sich die Eroberungssucht der Araber abgekühlt hatte, griffen sie in ihren neuen Wohnsitzen zu friedlicher Beschäftigung. Besonders blühte Spanien unter ihnen auf und gelangte zu bedeutendem Wohlstand. Ihre Hochschulen, die sich großer Berühmtheit erfreuten, wurden sogar von Christen anderer Länder besucht. In Spanien behaupteten die Araber ihre Herrschaft bis zürn Jahre 1492. Die Alhambra. Zu den herrlichen Bauten der Mauren gehört auch die Alhambra in Granada, welche eine Festung bildet und aus den äußeren Wallmauern 13 viereckige Türme hat. Äußerlich kahl und schmucklos, entfaltet die Alhambra in ihrem Innern eine morgenländische Märchenpracht. Unter den einzelnen Teilen dieses Gebäudes zeichnet sich besonders der Löwen-h o f aus, der den Verwüstungen der Zeit am meisten widerstanden hat. Er ist rings von luftigen Säulenhallen umgeben, aus denen an den Schmal-
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