Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 29

1911 - Berlin : Winckelmann
— 29 — würde nebst Italien, sowie Westfranken und Ostfranken zu, so daß die Hauptteile des ehemaligen Frankenreiches unter seine Herrschaft kamen. Da er sich jedoch unfähig zur Regierung eines so großen Reiches zeigte, wurde er auf einer Reichsversammlung zu T r i b u r (in Hessen-Darmstadt) des Thrones entsetzt und das Fränkische Reich endgültig geteilt. Arnulf (887—899), Herzog zu Kärnten, ein Enkel Ludwigs des Deutschen, kam nun in Ostfranken (Deutschland) auf den Königsthron. Seine Tapferkeit bewies er im Kampfe gegen die Normannen, welche er bei Löwen (in Belgien) schlug. Er zog auch nach Italien und eroberte Rom, mußte aber wegen Krankheit zurückkehren. Nicht lange danach starb er. Ihm folgte auf dem Throne sein sechsjähriger Sohn Ludwig das Kind (899—911), für welchen der Erzbischof von Mainz einstweilen die vormundschaftliche Regierung führte. Zu jener Zeit fielen die Ungarn in Deutschland ein und vernichteten das bayrische Heer, welches sich ihnen entgegenstellte. Später kam es in der Nähe von Augsburg zu einer Schlacht, in welcher die Truppen Ludwigs des Kindes unterlagen. Da das Ostfränkische Reich von außen und innen durch Feinde bedroht war, so sank das Kaisertum an Macht und Ansehen immer mehr. Es bildeten sich aber zu jener Zeit die Herzogtümer Sachsen, Franken, Bayern und Schwaben rechts vom Rhein, sowie Lothringen links von diesem Strome. Nun stand Deutschland in Gefahr, sich in fünf selbständige Reiche aufzulösen. Zum Glück für das Reich lebte der jugendliche König nicht lange. Als er (911) starb, erlosch mit ihm der Stamm der Karolinger in Deutschland. Konrad I. von Franken. 911—918. Nach dem Aussterben der Karolinger in Deutschland wählten die Fürsten und Großen des Reiches den Herzog Konrad von Franken zum Könige, und feit jener Zeit blieb Deutschland ein W a h l r e i ch. Bon mütterlicher Seite war Konrad mit den Karolingern verwandt. Gegen die Großen des Reiches hatte er einen schweren Stand. Sehr viel machte ihm der Herzog Heinrich von Sachsen zu schassen. Das Herzogtum Lothringen, mit Ausnahme vom Elsaß, neigte zu Frankreich. Da Konrad trotz seiner Bemühungen die Einheit des Reiches nicht herzustellen vermochte, so war er tief bekümmert. Doch aus seinem Sterbebette empfahl er in großmütiger Weise seinen Gegner, Herzog Heinrich von Sachsen, zum Nachfolger. Dieser Wunsch ging in Erfüllung; denn als Konrad gestorben war, wählten die Sachsen und Franken den Herzog Heinrich zum deutschen Könige. Mit diesem tritt das sächsische Kaiserhaus die Regierung an. 19. Deutsche Gewerbe }tir Zeit der Aarolinger. Auf Kloster- und Königsgütern. Zur Zeit der Karolinger gab es bei den Klöstern und aus Königsgütern Stätten für verschiedene Gewerbe. In gesonderten Hausräumen fand man Schneider, Schuhmacher, Sattler, Schlosser, Böttcher, Wagner, Goldschmiede, Waffenschmiede usw. Außerdem wurden Zimmerleute, Maurer, Müller und Bäcker beschäftigt. Andere Leute waren beim Fisch- und Vogelfang, manche in den Viehställen, in Gärten und auf dem Felde tätig. Diese Gewerbetreibenden gehörten fast alle zu den Unfreien. Dienten sie auch nicht als Sklaven, so waren sie doch Hörige,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer