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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 37

1911 - Berlin : Winckelmann
— 37 — Otto Iii. 983—1002. Otto Iii. war beim Tode seines Vaters erst drei Jahre alt, weshalb seine Mutter und der Erzbischof von Mainz bis zu seiner Mündigkeit die Regierung führten. Er unternahm im Jahre 1000, als viele den Untergang der Welt erwarteten, eine Wallfahrt nach dem Grabe des heil. Adalbert in Gnesen. — Während der Regierung Ottos Iii. starb in Frankreich 987 mit Ludwig dem Faulen das Haus der Karolinger aus. Heinrich Ii. 1002—1024. Auf Otto Iii. folgte Heinrich Ii., der Herzog von Bayern. Dieser war ein Urenkel Heinrichs I. Nach Italien, wo wieder Empörungen ausbrachen, unternahm er verschiedene Kriegszüge und stellte dort die Ordnung her. Zu seinen Freunden gehörte der Bischof B e r n -ward von Hildesheim, welcher ein eifriger Förderer der Künste und Gewerbe war. Mit Heinrichs Tode erlosch das sächsische Kaiserhaus. 23. Das Geld und der deutsche ßattdcl im Zltittclaltcr. Einführung des Geldes. Die alten Deutschen hatten keine eigenen Münzen; aber im Verkehr mit den Römern lernten sie den silbernen Denar kennen, welcher auch später in Deutschland geprägt und Pennef*) genannt wurde. Bei den Gelehrten erhielt sich der Name denarius, dessen Anfangsbuchstabe d noch heute unser Pfennigzeichen ,9* ist. Ursprünglich war der Handel nur ein Tauschverkehr von Ware gegen Ware; vom 9.—11. Jahrhundert aber, als ein reger Handelsverkehr von der Wolgamündung bis nach Norddeutschland stattfand, bezahlte man die Ware schon mit Edelmetall, und zwar vorzugsweise mit Silber. Zur Beschaffung von Kleingeld griff matt zu dem einfachen Mittel, das vorhandene Silber, gleichviel ob es in Barren, fremdländischen Münzen, aus Ringen oder anderem Schmuck bestand, zu zerbrechen oder zu zerschneiden. Die so entstandenen kleinen Silberstücke, „Hacksilber" genannt, dienten als Zahlmittel. Goldmünzen wurden erst im 14. Jahrhundert in Deutschland geprägt. Das Münzrecht gehörte zu den Königsrechten oder Regalien. Zur Zeit Karls d. Gr. prägte matt in den Münzstätten zu Aachen, Bonn, Eöln, Mainz und Straßburg die ersten deutschen Silberpfennige, die den Wert der Denare **) hatten. Am Ende des 13. Jahrhunderts kamen diegro -f ch e n auf, welche aus feinem Silber bestanden. — Nach der Zeit Karls d Gr. verliehen die verschiedenen Kaiser das Münzrecht auch manchen Städten, Herzögen, Grafen, Bischöfen usw. Ter deutsche Handel in der älteren Zeit. Bei den alten Deutscheu galt der Handel für einen freien Mann nicht als ein anständiges Geschäft, das man bis zur Zeit der Karolinger den Judeu, Römern und sonstigen fremden Leuten überließ. Als mau nach der Völkerwanderung die zerstörten Städte am Rhein wieder herstellte und andere gründete, war selbst in diesen Orten der Handel noch gering. Der bedeutendste Handelsartikel bestand in Sklaven, deren. Verkauf jedoch von der Kirche zuerst beschränkt und später ganz verboten wurde. *) Peunek d. h. Kopfstück, genannt nach dem Kops, der darauf stand pen = Kopf. 1 1 ' **) Das Normalgewicht dieser kleinen Silbermünze war 1,5 g.
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