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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 38

1911 - Berlin : Winckelmann
— 38 — Förderung des Handels durch die Kirche und den Kriegerstand. Wo man Domkirchen und Klöster errichtete, entstanden auch Märkte und Handelsniederlagen. Wenn das Volk an den großen Festtagen zu den Dom- und Klosterkirchen strömte, so kamen auch die Kaufleute herbei, um ihre Waren an bestimmten Plätzen feilzubieten. Gewürze, kostbares Rüucher-werk, z. B. Bernstein und Weihrauch, ferner Wachs zu Kerzen, Zeuge, Teppiche und Seidenstoffe aus dem Morgenlande, Pelzwerk, Gefäße aus edlen Metallen, getrocknete und gesalzene Fische waren gangbare Handelsgegenstände. Auch der Kriegerstand kaufte viel auswärtige Waren. Dahin gehörten Schwerter, Lanzen, Dolche, Zäume, Pfeile, Handschuhe, Leder zu Beinkleidern, Sättel usw. Förderung des Handels durch die Städte. Als die Bedürfnisse nach den genannten Gegenständen immer größer wurden, und die ehemals reisenden Kaufleute sich in den Städten niederließen und zu Wohlstand gelangten, da überwanden auch die Deutschen ihren Widerwillen gegen den Handel und widmeten sich kaufmännischen Geschäften. — Zu unseren ältesten Handelsstädten gehört Bremen, wo man nach dem Jahre 1000 jährlich zwei Messen hielt, die stark besucht wurden. Diese Stadt trieb Schiffahrt bis Palästina und holte aus dem Wasserwege viele Waren aus dem Morgenlande. Auch Hamburg und Lübeck trieben um dieselbe Zeit einen lebhasteu Seehandel. Bardewik unweit Lüneburg, war im Mittelalter eine sehr reiche und berühmte Handelsstadt, wurde aber durch Heinrich den Löwen zerstört. Magdeburg und Halle galten schon zur Zeit Karls d. Gr. als bedeutende Handelsstädte und Stapelplätze für den Verkehr mit den slavischen Ländern rechts der Elbe. Das in Halle gewonnene Salz führte man besonders nach den nordischen Ländern aus. Cöln hatte schon zu deu Zeiten der Römer einen großen Handelsverkehr. In späterer Zeit verschiffte diese Stadt Getreide, Wein, Leinen- und Wollenwaren, sowie Häute nach den Niederlanden. Aus England holten die Cölner Wolle, Teer, Seehundsfelle, Quecksilber usw. Daß an allen Orten, wo ein lebhafter Handel stattfand, auch die Gewerbetreibenden Verdienst hatten, ist selbstverständlich. Die Zeit der fränkischen oder salischen Aaiser. 24. Aonrad Li., der Salier. 1024—1039. fjeittricb Iii. Die Königswahl. Bald nach dem Tode Heinrichs Ii. zogen die deutscheu Fürsten mit ihrem Gefolge dem Rheine zu, um in der Ebene zwischen Mainz und Worms einen neuen König zu küren. Das Recht der Wahl stand damals noch allen reichsunmittelbaren Fürsten zu, d. h. jenen, die ihr Herrscheramt unmittelbar vom Könige empfangen hatten. Die Mehrheit der Stimmen lenkte sich auf die Vettern Konrad den Älteren und Konrad den Jüngeren, beide aus dem Stamme der Franken. Als die Wahl zwischen ihnen schwankte, nahm der ältere Konrad den jüngeren Vetter beiseite und sprach: „Laßt uns darauf sehen, daß keine Zwietracht uns um die Ehre bringe. Ist dir die Krone zugedacht, so bin ich der erste, dir zu huldigen. Lieber, gelobe mir ein Gleiches!" Das versprach ihm der Jüngere, und beide umarmten sich zum
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