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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 76

1911 - Berlin : Winckelmann
— 76 — Melchthal verhöhnt wurden, bn kamen diese bret auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwalbstätter See, mit andern Lanbsleuten zusammen und schwuren, ihres Volkes Freiheit zu wahren. Geßler und Tell. Nach einer Sage brohte der Lanbvogt Geßler, er wolle das Landvolk so zahm machen, daß man es um einen Finger winden könne. Zu Altdorf ließ er einen Hut aus eine Stange hängen und gebot, jeder, der vorüber ginge, solle sich vor demselben wie vor dem Könige neigen. Da nun der kühne Schütze Wilhelm Tell an dem Hute ohne Gruß vorüberging, gebot der Landvvgt: „Tell, du sollst zur Strafe von dem Haupte deines eigenen Kindes einen Apfel schießen, oder ihr beide müßt sterben." Als nun der unglückliche Vater den Besehl mit Widerstreben ausführte, aber vor dem Schuß noch einen zweiten Pfeil in das Koller gesteckt hatte, fragte Geßler, was der zweite Pfeil bedeute. Tell antwortete: „Das ist so der Schützen Gewohnheit." Doch der Landvogt erwiderte: „Sage mir die Wahrheit, du sollst deines Lebens sicher sein." Ta antwortete Tell: „Hätte ich den Apfel auf dem Haupte meines Kindes verfehlt, so würde ich Euch mit dem zweiten Pseile nicht verfehlt haben." Nun wurde der Schütze in Fesseln gelegt und sollte aus einem Schiff nach dem Schloß Küßnacht ins Gefängnis gebracht werben. Auf bent See erhob sich aber ein Sturm, und Geßler ließ Tell die Fesseln abnehmen, daß er als kunbiger Schiffer das Steuerruber führe. Darauf lenkte Tell das Schiff an eine Felsplatte, erraffte fein Schießzeug, tat einen kühnen Sprung aus die Platte und entfloh. Dann lauerte er bent Lanbvogt aus und erschoß ihn in der hohlen Gasse (Hohlweg) bei Küßnacht. Heinrich Vii. von Luxemburg. 1308—1313. Nach dem Tode Albrechts von Österreich wählten die beutjchen Fürsten den Grasen Heinrich von Luxemburg zum Könige. Dieser war ein gerechter Herrscher, bemühte sich, den Lanbfrieben in Deutfchlanb herzustellen und tat den alten Lanbfriebensbrecher Eberhard von Württemberg in die Reichsacht. Ludwig der Bayer. 1314—1347. Friedrich der Schöne von Österreich. 1314—1330. Nach dem Tode Heinrichs Vii. von Luxemburg wählte ein Teil der deutschen Fürsten den Herzog Ludwig von Bayern zum deutschen Könige, ein anderer Teil den Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Da beide sich zu behaupten suchten, so war ein langer Krieg die traurige Folge dieser Doppelwahl. Schlacht bei Morgarten. 1315. Als Friedrich der Schöne von Österreich regierte, empörten sich die Schweizer Urkantone, welchen die habsburgischen Fürsten als Erbherrett und Erbrichter vorstanden, und suchten sich der Oberherrschaft ganz zu entziehen. Durch ein Heer unter Führung des Herzogs Leopold, Friedrichs Bruder, sollten die Aufständischen gezüchtigt werden. Doch im Engpaß bei Morgarten erlitt Leopold mit feinem Heere durch die bewaffneten Hirten eine vollständige Niederlage. Schlacht bei Mühldorf. 1322. Zwischen Ludwig von Bayern und Friedrich dem Schönen kam es während des Thronstreites zu der Schlacht bei Mühldorf (am Inn in Oberbayern). Friedrich wurde geschlagen, gefangen genommen und auf die Burg Tra usnitz (an der Naab in der Oberpfalz) gebracht. Sein Bruder, der Herzog Leopold, setzte nun den
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