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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 122

1911 - Berlin : Winckelmann
machte man auf bic vermeintlichen Hexen Jagd, und so wurden viele unglückliche Personen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hexenhammer. In einem Gesetzbuche, dem sogenannten Hexen-Hammer, wurde den Richtern Anweisung gegeben, wie sie sich in den Hexenprozessen zu verhalten hätten. Es war auf die Fragen hingewiesen, welche man an die Angeklagten zu richten hatte, um zu erfahren, ob sic mit dem Teufel im Bunde ständen. Beteuerten die armen Opfer ihre Unschuld, so wurden ihnen durch entsetzliche Folterqualen etwa folgende Geständnisse ausgepreßt: Ja, wir haben wirklich mit dem Teufel Umgang gepflogen; wir sind wirklich durch bic Luft zum Hexensabbat geritten; wir haben den höllischen Festen beigewohnt; ja, wir haben alles getan, was ihr wollt, macht nur, daß uns der Tod enblich von den Qualen erlöse. — Jebe Stadt und jebes Torf wollte seinen „Hexenbranb" haben, und man schätzt die Zahl der Menschen, bic in Deutschland wegen Hexerei angeklagt und unschulbig zum Scheiterhaufen geschleppt würden, ans 50 000. Friedrich von Tpee,*) ein Jesuit, war einer der ersten Bekämpser der Hexenprozesse. Als Geistlicher mußte er in ein paar Jahren gegen 200 vermeintliche Hexen zum Tode vorbereiten und ihnen auf ihrem letzten Gange zum Scheiterhaufen beistehen. Ta überzeugte sich der eble Mann von der Unschnlb dieser Opfer, und er würde durch das Verfahren der Richter tief erschüttert. Als man ihn einst fragte, wie es käme, daß er schon vor dem vierzigsten Lebensjahre graue Haare habe, antwortete er: „Der Gram hat mein Haar grau gemacht, weil ich so viele Hexen habe zur Richtstatt begleiten müssen, und ich habe unter allen keine gefunden, die schnlbig gewesen ist." Er schrieb ein Buch über das grausame Verfahren der Hexenrichter und schilberte bic entsetzlichen Folgen des Aberglaubens in den lebhaftesten Farben. Leiber erlosch der Hexenwahn in Tentschlanb bamals noch nicht. Erst unter dem Könige Friedrich Wilhelm I. sinb in Preußen die Hcxcnprozcssc völlig abgeschafft worben. Brandenburgisch-preussische und deutsche Geschichte. Die Zeit bis zu den ^ohenzollern. 76. Die Scntnonen und Ivenden in der Zitats Brandenburg. Tie Lernnonen. In der Urzeit wohnten zwischen der Weichsel, Elbe und Saale die S u e v e n, welche sich unter den verschiedenen deutschen Völkern zu einem Bunde vereinigt hatten und in 100 Gaue geschieden waren. — Sie trugen ihr Haupthaar auf dem Scheitel zusammengefaßt und in einen Knoten gebunden. Dennoch aber fiel es in reicher Fülle auf Schultern und *) Geb. 1595 zu Kaiserswerth am Rhein, gest. 1635 zu Trier.
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