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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 135

1911 - Berlin : Winckelmann
— 135 — dem wird auch noch Größeres gelingen." — Von diesem großen Feldherrn erhielt der Kurprinz jetzt manchen trefflichen Wink über das Kriegswesen. Wie der Kurfürst sein Land übernahm. Friedrich Wilhelm war erst 20 Jahre alt, als er seinem Vater Georg Wilhelm in der Regierung folgte. Schon seit vielen Jahren wütete der Krieg, den man nachmals als den Dreißigjährigen bezeichnete. Auch Brandenburg hatte unsäglich gelitten. Oft konnte man weit und breit kein Torf finden, das nicht in Trümmern lag. Kehrten im Frühling die Störche und Schwalben in die deutsche Heimat zurück, so fanden sie das gastliche Dach, daß sie vordem beherbergt hatte, nicht wieder. Die Felder lagen wüst, und wer noch voll Hoffnung die Saat in den Boden streute, wußte nicht, ob er die Ernte sicher einbringen würde. Wie häufig kam es außerdem vor, daß der Feind die Scheuneu in Brand steckte, in welchen die Feldsrüchte lagerten. — Zu Tausenden hatte der Krieg die Menschen hinweggerafft; was das Schwert nicht vernichtete, kam oft vor Hunger um Bildung eines stehenden Heeres. Ter Westsälische Frieden. Der neue Kurfürst war nur ein beschränkter Herr in seinem eigenen Lande; denn die Truppen iu den braudeuburgischeufestungen hatten dem Kaiser Treue geschworen und waren dem Kurfürsten nur nebenher durch Handschlag verpflichtet. Darum bemühte sich Friedrich Wilhelm, zunächst ein stehendes Heer zu bilden, das nur ihm allein ge* horchte. Diejenigen Obersten, welche sich weigerten, ihm den Fahneneid zu leisten, Kurfürst Friedrich Wilhelm, entließ er und stellte ihre Regimenter dem Kaiser zur Verfügung. Dann bildete er zunächst eine stehende Heeresmacht von 3000 Mann, die sein eigen war. Nun erst konnte er andern Fürsten gegenüber ein Wort mitsprechen und sein Land verteidigen. Während er mit den Schweden, die ihm bisher feindlich gesinnt waren, einen Waffenstillstand schloß, suchte er den Kaiser (Ferdinand Iii.), der dies übel nahm, zu beschwichtigen und vermehrte sein Heer unterdessen auf 8000 Mann. D<i man in ganz Deutschland des großen Krieges müde war, und Friedensunterhandlungen anknüpfte, fühlte der Kurfürst sich bereits mächtig genug, um hierbei seinen Einfluß auszuüben. Als endlich 1648 der Westfälische Frieden zu Osnabrück und Münster zustande kam, erhielt der Kurfürst von Brandenburg: Hiuterpommern und Kamin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden. Sorge sür den Landbau. Die schweren Wunden, welche der Krieg seinem Lande geschlagen hatte, suchte der Kurfürst mit Gottes Hilfe zu heilen. Er gab den Bauern Saatkorn, Vieh, Holz und Ackergeräte. Aus dem Bremischen, Holländischen und der Schweiz zog er Leute in sein ödes Land; diese bauten sich in den Niederungen der Havel und Oder an. In wenigen Jahren standen viele neue Städte und Dörfer da. Jeder Bauer mußte bei seinem Hause einen Garten
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