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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 171

1911 - Berlin : Winckelmann
— 171 — Briefpost. Zwischen Nachbarstädten hatte man regelmäßige Botendienste eingerichtet, die durch Männer oder Frauen ausgeführt wurden. An bestimmten Wochentagen trugen die Boten die Briefe nach den betreffenden Orten und besorgten außerdem auch für ihre Auftraggeber die verschiedensten Einkäufe. War aber der Verkehr zwischen zwei Orten sehr lebhaft, so fuhr täglich ein „K ä st e l w a g e n" hin und her. Letzterer war mit Schiebladen versehen, zu denen je zwei verbündete Familien in den beiden Orten die Schlüssel hatten. 98. Entstehung dev bereinigten Staaten von Ainerika. Englische Kolonien. Zur Zeit der Königin Elisabeth gründete der Engländer Walter Raleigh (1585) in Nordamerika eine Kolonie, der er zu Ehren seiner jungfräulichen Königin den Namen V i r g i n i e n (Jungfrauenland) gab. Ta aus verschiedenen Ländern Europas mit jedem Jahr neue Einwanderer nach Nordamerika zogen, so entstand nach und nach eine Anzahl von Kolonien, unter denen Pennsylvanien am schnellsten emporblühte. Hier legte der Engländer William Penn die Stadt Philadelphia (d. h. Bruderliebe) an, die bald zu großem Reichtum gelangte. Sämtliche Kolonisten erkannten die Engländer als ihre Oberherren an, weil diese sich stets bereit zeigten, die Ansiedler gegen die Angriffe der Franzosen in Kanada und der Spanier in Florida zu schützen. Besteuerung der Kolonisten. Ta England keine Kosten gescheut hatte, die Kolonien zur Blüte zu bringen, so verlangte man endlich, daß diese auch an das Mutterland Steuern zahlen sollten. Allein die Amerikaner erklärten: „Wir sind nicht eure Untertanen, sondern freie Männer mit allen Rechten der englischen Bürger. Sowie ihr Engländer keine Abgaben zahlt, die nicht eure Abgeordneten im Parlament bewilligt haben, so lassen auch wir uns gegen unsern Willen keine Steuern auferlegen. Oder nehmt auch unsere Abgeordneten in euer Parlament, damit sie dort unsere Rechte vertreten." Hierauf erließ das englische Parlament die sogenannte Stempelakte, nach welcher die Kolonisten zu allen Schriftstücken über gerichtliche und kaufmännische Verhandlungen für einen gewissen Geldbetrag Stempelpapier kaufen sollten. Als die Amerikaner sich jedoch gegen dieses Gesetz auflehnten und sogar an einzelnen Orten die Totenglocken läuteten und förmliche Leichenzüge veranstalteten, als ob die bisherige Freiheit zu Grabe getragen würde, da hoben die Engländer die Stempelakte auf. Der Aufstand in Boston. 1773. Als nun England nach wenigen Jahren bestimmte, daß die Kolonisten für die Einfuhr des Tees eine kleine Abgabe entrichten sollten, widersetzte man sich abermals in Amerika. Während (1773) drei englische Schiffe, die mit Tee beladen waren, irrt Hafen von Boston lagen, erklärten die Kolonisten, sie würden den Tee überhaupt nicht kaufen, die Fahrzeuge möchten daher nach England heimfahren. Trotzdem verblieben die Schiffe im Hafen, wurden aber von verkleideten Leuten aus Boston überfallen; ja man warf die gefüllten Kisten gewaltsam ins Meer. Da nun die Engländer den Hasen von Boston sperrten, traten die Abgeordneten aller Kolonien (1774) in Philadelphia zusammen und beschlossen, mit dem Mutterlande jeden Verkehr abzubrechen.
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