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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 9

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 74. Ter Niederdeutsch-dänische Krieg 1624—1629. 9 den prahlerischen Ausspruch gethan hatte, er müsse die Stadt haben, auch wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre. Im Mai 1629 wurde der Krieg unvermutet rasch beendet. Der Dänenkönig hielt eine für ihn günstige Wendung unwahrscheinlich und war des Kampfes müde, und Wallenstein strebte danach, in den ruhigen Besitz von Mecklenburg zu gelangen. Obwohl besiegt, so erhielt Christian Iv. im Frieden zu Lübeck alle ihm abgenommenen Lübe^Friede Besitzungen zurück, mußte aber versprechen, sich nicht mehr in deutsche Angelegenheiten einzumischen. Die günstigen Bedingungen wurzelten in der Absicht der Sieger, Christian Iv. von einem Bündnis mit Schweden zurück zu halten. 5. Der protestantische Norden Deutschlands war überwunden; ^eftituttousebiit mit erhöhtem Machtgefühl konnte der Kaiser auf die Erfolge seiner Waffen zurückblicken. Leider verstand er es nicht, weise Mäßigung zu üben und die Unterdrückten mit sich zu versöhnen. Im Bewußtsein seiner Macht glaubte er vielmehr, „den Vernichtungsstreich gegen den Protestantismus" führen zu können. Zu diesem Zwecke erließ er im Marz 1629 das Restitulionsedikt (restituiere« = wiederherstellen, wiedererstatten), kraft dessen alle ehemals geistlichen Gebiete, Stifte, Güter, die seit dem Passauer Vertrag (allerdings im Widerspruch mit den im Augsburger Religionsfrieden festgesetzten geistlichen Vorbehalt) von den Protestanten eingezogen worden waren, an die Katholiken zurückgegeben werden sollten. Zwei Erzbistümer (Bremen und Magdeburg), 12 Bistümer, darunter Verden, Minden, Halberstadt, Brandenburg, waren nahe daran, katholisiert zu werden. Der Protestantismus fah sich anfs schwerste bedroht. Ein Notschrei ging durch die protestantische Bevölkerung: Fürsten und Städte, selbst die neutralen Stände, Brandenburg und Kursachsen, erhoben Beschwerde — umsonst. Der Kaiser achtete auf keine Mahnung zur Nachgiebigkeit, gab seinen wie den ligistischen Truppen die Weisung zur Ausführung des Edikts und beschwor damit neue Gefahren für den Frieden herauf. 6. Schon im folgenden Jahre verschlimmerte sich die Lage des Absetzung Kaisers. Verschiedene Eingriffe in die Reichsverfaffnng (Entsetzung "ai63o.etn der Herzöge von Mecklenburg) erweckten Erinnerungen an Karl V. (1548) und erregten selbst bei katholischen Fürsten Bedenken. Der größte Unwille aber richtete sich gegen den Mann, dem der Kaiser in erster Linie seine Erfolge und seine gebietende Stellung zu verdanken hatte, gegen Wall enstein. Die Ausschreitungen seiner Truppen, welche nach dem Grundsätze, daß der Krieg sich selber ernähren müsse, unter Mißachtung aller Sittengesetze in der schamlosesten Weise in Feindesund Freundesland Raub und Plünderung ausübten, riefen allenthalben Erbitterung hervor. Dazu kam der Zorn über Wallensteins
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