Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 10

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
10 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. Leben Wallen-steins vor dem Niederdeutsch-dänischen Krieg. anmaßendes Auftreten und die Furcht, als könnte der Emporkömmling noch der ererbten Fürstenmacht gefährlich werden. Vou Protestanten und Katholiken liefen Klagen und Beschwerden ein. Sie fanden einen lebhaften Ausdruck auf dem Fürstentag, den der Kaiser 1630 in Regensburg abhielt. Die Fürsten, an der Spitze Kurfürst Maximilian I. von Bayern, forderten die Absetzung Wallensteins. Nur mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Im August 1630 ei folgte Wallensteins Entlassung. Zwei Abgesandte übermittelten ihm, der gerade in Memmingen weilte, in schonender Form das Absetznngs-befiet. Äußerlich rnhig und stolz, innerlich aber voller Groll, nahm ei dasselbe entgegen. Indem er die bei seinem Sturze wirksam gewesenen Kräfte richtig erkannte, bemerkte er spöttisch: längst schon habe ei in den Sternen gelesen, daß der Spiritus des Kurfürsten von Bayern den des Kaisers regiere; darum könne er diesem keine Schuld bei-meffen. Er begab sich nach Böhmen und harrte, umgeben von königlicher Pracht, auf seinen Gütern der Stunde, in welcher der Kaiser feines Armes wieder bedürfen werde. 7. Albrecht von Wallen st ein (eigentlich Waldstein) wurde 1583 (100 Jahre nach Luther) von böhmischen Edelleuten geboren und nach dem frühen Tode feiner Eltern in einer Jesuitenanstalt (Clmütz) erzogen. Er machte Studien auf der Universität zu Alt-dorf bei Nürnberg und fetzte dieselben, nachdem er Reifen durch Deutschland, England und Frankreich unternommen hatte, in Padua fort. Padua war Hauptsitz astrologischer Beschäftigungen, die damals weite Kreise beherrschten; auch Wallenstein wurde von denselben mächtig ei griffen. Reich an Kenntnissen und Erfahrungen, aber auch erfüllt von verzehrendem Ehrgeiz und lebhaftem Thatendrang, kehrte er nach Böhmen zurück und trat in kaiserliche Dienste. Wenn auch wortkarg, vou finsterer Miene und stechendem Blicke, so verstand er es doch, die Soldaten an sich zu fesseln und ihre Gemüter zu beherrschen. Rasch stieg er zu hohen militärischen Ehren empor und durch Heiraten, durch Kauf eingezogener Güter geächteter Protestanten und kaiserliche Schenkungen gelangte er nach und nach zu großem Besitze. § 76. Der Schwedische Krieg 1630—1635. , L toar Wallenstein nicht entlassen und Tilly bemüht, das Restitutionsedikt strenge durchzuführen, da eilte die Kunde durch die deutschen Gaue, Gustav Adolf sei an der pommerischen Küste ge-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer