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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 74

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
74 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. auf: welche Maßregeln wird Friedrich, falls er feine Lage beurteilen konnte, zu seinem Schutze getroffen haben? zwischen Preußen . ■ W sbst: Friedrich Ii. hatte schon nach dem Dresdener Frieden und England, die Überzeugung gewonnen, daß Maria Theresia, sobald ihr Staatshaushalt geordnet und ihr Heer wiederhergestellt fei, ihn angreifen werde. Er war daher unablässig auf Vermehrung und Kräftigung feiner Armee bedacht gewesen. Nach dem Ausbruch der Streitigkeiten zwischen Frankreich und England näherte sich ihm England (1755), dessen König Georg Ii. Preußen für die einzige Macht hielt, welche das bedrohte Hannover schützen könne. Die alsbald begonnenen Verhandlungen führten im Jauuar 1756 zu dem Vertrag zu West-m in st er, der in seinem wichtigsten Artikel bestimmte, daß England keinen Einmarsch der Russen in Deutschland und daß Preußen keinen Einfall der Franzosen dulden werde. Aufklärung 5. In den ersten Monaten des Jahres 1756 wußte Friedrich die Absichten noch nichts Bestimmtes von den geheimen Abmachungen seiner Gegner. seiner Gegner. r , , n r m ~ „ Da erhielt er von zwei von chm bestochenen Beamten, dem Sekretar der österreichischen Gesandtschaft in Berlin und einem Schreiber des Grafen Brühl, Abschriften von Aktenstücken, die ihm plötzlich die drohende Gesahr in ihrer ganzen Größe enthüllten. Wie groß auch seine Verlegenheit war, sein „immer gegenwärtiger Geist" fand Wege zum zweckentsprechenden Handeln. Noch war Frankreichs Heer nicht gesammelt, Rußland nicht zureichend gerüstet. Friedrich, dessen ans 150 000 Mann angewachsene Armee schlagfertig war, erkannte als einziges Mittel zur Rettung den raschen und mit Wucht ausgeführten Angriff auf Österreich. Würde Österreich geschlagen, so würden vielleicht dessen Verbündete Bedenken tragen, sich weiter an den Feindseligkeiten zu beteiligen. Dem englischen Gesandten gegenüber tat er die Äußerung: „Ich muß das Komplott meiner Feinde brechen, ehe es zu stark wird." Bald darauf verbreitete sich die Kunde von Trnppen-znsammenziehungen an der böhmischen Grenze. Friedrich Ii. fragte Maria Theresia, ob er Krieg oder Frieden zu erwarten habe. Da die Antwort ausweichend und unbefriedigend war, so traf er die Anordnungen zum Angriff. Am 28. August 1756 erschien er auf dem Paradeplatz zu Potsdam, stellte sich an die Spitze seiner Truppen und begann den Ausmarsch. Freude und Siegeshoffnung fchwellte die Brust der Mannschaft. Damit war der entscheidende Schritt getan, welcher die Kriegskrüste entfesselte.
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