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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 81

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 97. Die letzten K riegs jähre 1761—1763. 81 Gegnerin Friedrichs, und ihr Neffe Peter Iii. (ein Prinz aus dem Hause Holstein-Gottorp), ein begeisterter Verehrer, ja blinder Bewunderer des großen Preußenkönigs, bestieg den russischen Thron. Damit trat eine entschiedene Wendung ein. Peter löste die engen Beziehungen zu Österreich und schloß zuerst Waffenstillstand, dann ein Schutz- und Trutzbündnis mit Friedrich; auf sein Betreiben zog sich auch Schweden vom Kampf zurück und endlich ermattete selbst Frankreich, dem England im Seekrieg empfindliche Verluste beigebracht hatte, im Eifer der Kriegführung. So zerbröckelte die große, oon Kaunitz so kunstvoll zusammengefügte Koalition. Peter Iii. wurde nach sechsmonatlicher Regierung auf Anstiften seiner Gemahlin Katharina gewaltsam entthront (später ermordet). Die neue Kaiserin Katharina Ii., (eine anhaltische Fürstentochter), hob zwar das Bündnis mit Friedrich auf, sie schritt aber nicht zur Wiedereröffnung der Feindseligkeiten. Die Weisung, sich mit den Trnppen aus Schlesien zurückzuziehen, traf bei dem russischen Befehlshaber Czeruitscheff gerade ein, als Friedrich Ii. in Verbindung mit den Russeu einen Angriff auf Dauns verschanzte Stellung bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz) auszuführen gedachte. Zie-, Friedrichs Czernitscheff verheimlichte aus persönlicher Verehrung für den König bcl den Befehl und ermöglichte dadurch letzterem den Sieg, Jnli 1762 (die in Schlachtordnung ausgestellten Russen wohnten dem Kampfe als Znfchaner bei). Nachdem noch Prinz Heinrich bei Freiberg in Sachsen die Reichsarmee geschlagen hatte (Oktober 1762), ließ sich Maria Theresia, überzeugt von der Nutzlosigkeit längeren Widerstandes, zu Friedensunterhandlungen herbei. Dieselben kamen am 15. Februar 1763 zu Hubertusburg, einem Jagdschlösse in der Nähe Leipzigs, ,ö^”bt‘lf7l^er zum Abschluß und zwar auf der einfachen Grundlage des Gebietsbestandes vor dem Kriege. Friedrich Ii. behielt Schlesien und Glatz und versprach, nach dem Ableben des Kaisers Franz I. dessen Sohn Joseph seine Stimme zu geben. Preußen wurde als fünfte Großmacht anerkannt (die anderen: Österreich, Frankreich, England, Rußland). — Wenige Tage vorher ward durch den Frieden zu Paris der siebenjährige Kolonialkrieg zwischen Frankreich und England beendet. Frankreich trat Kanada und andere Kolonien an England ab. Der stolze Anfang seines Kolonialreiches in Nordamerika war zertrümmert. England erlangte immer mehr die Vorherrschast auf allen Meeren. 2. Großartig, ja erschütternd war der Verlauf des Siebenjährigen Bedeutung des Krieges, herrlich sein Ausgang. Das ■ kleine Preußen hatte halb ^Krieges.^" Europa gegenüber in ruhmvollster Weise seine Selbständigkeit behauptet und Deutschland vor weiteren Zerstückelungen bewahrt. Sein König war als der gefeiertste Held aus dem heißen Ringen hervorgegangen ; auf ihn, seine „verwitterte Gestalt" waren die Blicke der Griebel, Lehrbuch der deutscheu Geschichte. Ii. 6
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