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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 107

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 103. Deutsches Geistesleben im 18. Jahrhundert. 107 Die nächste Veranlassung hierzu bot die ein Jahr vorher veröffentlichte „Geschichte des Abfalls der Niederlande". Nun wandte er sich mit anhaltendem Eifer historischen und philosophischen (Kant) Studien zu. Seine historischen Arbeiten („Geschichte des Dreißigjährigen Krieges"), die sich alle durch kunstvolle Darstellung und Reichtum an Ideen auszeichnen, wurden ihm zur Vorbereitung sür herrliche Balladen und für jene gewaltigen dramatischen Schöpfungen, durch welche er den Gipfelpunkt seines Ruhmes erreichte. Es erschienen n. a. bis 1800 „der Handschuh", „der Ring des Poly-krates", „der Taucher", „die Kraniche des Jbykns", „die Bürgschaft", „das Lied von der Glocke", die Trilogie „Wallenstein". 1799 verlegte der Dichter seinen Wohnsitz nach Weimar, wo außer Goethe noch Herder und Wielaud lebten, und nun begannen 1799-1805. unter dem Schutz des hochsinnigen Fürsten Karl August die Tage des hellsten Glanzes für die deutsche Dichtung. Die kleine thüringische Stadt wurde der leuchtende Brennpunkt des geistigen Lebens in Deutschland. Fast in jedem Jahre überraschte Schiller die Mitwelt mit einem neuen Drama: „Maria Stuart", „Die Jungfrau von Orleans", „Die Braut von Messina", „Wilhelm Tell". Art der Durchführung weiterer Entwürfe hinderte ihn der Tod, der den Dichter „auf dem Höhepunkt seines dichterischen Schaffens" den 9. Mai 1805 hinwegraffte. 10. Neben der Poesie wurde im Verlauf des 18. Jahrhunderts Blütezeit bet die Musik zur höchsten Vollendung gebracht. Als erste Reformatoren nach der traurigen Zeit der Nachäffung fremdländischen Wesens auch auf diefem Gebiete erhoben sich zwei Norddeutsche, die in ihren Oratorien (Kirchenmusikstücken, denen biblische Texte untergelegt sind» deutscher Kraft und Innigkeit zum Durchbruch tierhalfen. Es waren dies Johann Sebastian Bach (geboren 1685 zu Eisenach; er gab sich frühzeitig mit ganzer Seele der Pflege der Musik hin, wirkte, nachdem er in Lüneburg und namentlich in Hamburg durch hervorragende Meister viel Anregungen empfangen hatte, als Organist in verschiedenen thüringischen Städten und wurde 1723 Kantor an der Thomaskirche in Leipzig, in welcher Stellung er bis zu seinem 1750 erfolgten Tode tätig war. Er bewies eine fast unerschöpfliche Fruchtbarkeit und seine Kompositionen, von denen die Matthäus- und die Johannispassion, dann die H rnoll-Meffe mit am meisten seinen Ruhm begründeten, zeugen von einem hohen Flug der Gedanken, von unergründlicher Tiefe und großer Innigkeit eines kindlich frommen Gemütes) und Georg Friedrich Händel aus Halle, gestorben 1759 als Musikdirektor in London (Oratorien: „Messias", „Samson", „Judas Makkabäus"). Ihre Hauptpflegstätte aber fand die Musik in Österreich, das an der gleichzeitigen dichterischen Bewegung so gut wie
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