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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 118

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
118 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. ment, das die von der Vernnnft geforderte, vollkommene Staats-verfassnng schaffen sollte". Fichte sprach davon, daß die Mehrheit des Volkes das Recht habe, die Staatsverfafsung umzugestalten. Klopstock sang: „Hätt' ich hundert Stimmen, ich feierte Galliens Freiheit." Goethe, der die Mißstände des ancien regime klar erkannte, ließ den Richter in „Hermann und Dorothea" sagen: „Denn wer leugnet es wohl, daß hoch das Herz sich erhoben, Ihm die freiere Brust mit reineren Pulsen geschlagen, Als sich der erste Glauz der neuen Sonne heranhob, Als man hörte vom Rechte der Menschen, das allen gemein fei, Von der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit!" Nachdem aber die Mutigen Ausschreitungen vorgekommen waren und die blinde Wut und Zerftörungssucht des zügellosen Pöbels unsagbares Unheil angerichtet hatte, da schwand selbst aus den Gemütern der Enthusiasten die Begeisterung und man wandte sich voll Ekel und Abscheu von den wahnsinnigen Verirrungen ab. Schiller rief im „Lied von der Glocke": „Wo sich die Völker selbst befrei'n, Da kann die Wohlfahrt nicht gebethn," und sagte in einem Brief an Körner (Februar 1793): „Ich kann seit 14 Tagen keine französische Zeitung mehr lesen, so ekeln biefe elenben Schiuberskuechte mich an." Und Goethe urteilte: „Willkür suchte doch nur jeder am Ende für sich, Willst du viele tiefrei’n, so wag' es, vielen zu dienen!" Verhalten der 2. Die Fürsten dagegen verurteilten von Anfang an die Vor-myer Zusaimueii- gü 11 ge in Paris; auch fürchteten sie, der Geist des Umsturzes könnte die eigenen Untertanen ergreifen und die Stellung der gekrönten Häupter erschüttern. Um die revolutionären Jbeeu in ihrer Ausbreitung zu Hinbern, kamen Friedrich W i I h e l m Ii. v o n P reuten und Kaiser Leopold Ii. 1791 zu einer Besprechung in Pillnitz bei Dresden zusammen. Sie erklärten, die Lage des französischen Königs sei Gegenstand des gemeinsamen Interesses aller Fürsten und hofften, die Mächte würden sich mit ihnen vereinigen, um Ludwig Xvi. in seine Rechte und seine volle Freiheit wieder einzusetzen. Allein wiewohl Friedrich Wilhelm Ii. den Krieg für Thron und Altar für Fürstenpslicht hielt, so führte die Monarchenzufammenkunft doch nicht zu einem entscheidenden Entschluß. Der friedliebende Leopold Ii. ging trotz feiner Verschwägerung mit Ludwig Xvi. einem gewaltsamen Ein-
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