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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 119

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 107. Tie Einwirkung der Französischen Revolution auf Deutschland. 119 griff in die inneren Angelegenheiten Frankreichs aus dem Wege. Anders wurde es 1792. Leopold Ii. starb; sein Sohn und Nachfolger, Franz Ii., war ein Feind der konstitutionellen Regungen des Zeitgeistes und neigte als solcher zum Kriege. Derselbe entbrannte denn auch schon wenige Wochen nach seiner Thronbesteigung. Zwei Umstände beschleunigten den Ausbruch der Feindseligkeit. 3. Durch einige Beschlüsse der Konstituierenden Nationalversamm- Urj3eejegb.e8 lnug waren verschiedene deutsche Reichs stände, wie die geistlichen Kurfürsten, der Herzog von Württemberg, die rheinischen Bischöfe 2c., welche von alters her in Elsaß und Lothringen Besitzungen hatten, sehr geschädigt worden. Sie hatten ihre Güter und alle aus der Leibeigenschaft entsprungenen Rechte verloren. Die darob von dem Kaiser und dem Reichstag erhobenen Beschwerden blieben ohne Erfolg und die angefügten Drohungen erhöhten nur die bereits eingetretene Spannung zwischen Frankreich und den deutschen Staaten. Anderseits gab das Verhalten namentlich der rheinischen Fürsten der französischen Nation Anlaß zur Unzufriedenheit, indem sie die Emigranten (Prinzen und Adelige) geistlich aufnahmen, mit Waffen unterstützten, ihnen gestatteten, Truppen zu werben und so vom deutschen Boden aus Kriegsrüftungen gegen Frankreich zu betreiben. Die Gesetzgebende Versammlung protestierte zwar gegen diese völkerrechtswidrige Begünstigung der Emigranten; aber die dem Kaiser gemachten Vorstellungen fanden ebenfalls keine Beachtung. Im Frühjahr 1792 verlangte das von Kriegslust erfüllte girou-Kriegserklärung, distische Ministerium Ludwigs Xvi. von Österreich, daß dieses seine in den Niederlanden und am Oberrhein befindlichen Truppen, welche es angesichts der drohenden Vorgänge in Frankreich zusammengezogen hatte, entlasse. Als man österreichischerseits das Ultimatum mit der Aufforderung beantwortete, zuvor „den Beschwerden der Reichsstände wegen ihrer überrheinischen Besitzungen" gerecht zu werden, erklärte Ludwig Xvi., von seinem Ministerium genötigt, an Franz Ii. den Krieg (April 1792). Mit dem Kaiser verband sich Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen. 4. Ein sofortiges energisches Vorgehen der Verbündeten würde Einfall , . . ^erdmands von dem von Parteien zerrissenen Frankreich einen empfindlichen Lto)z ^eau^^la^n’en versetzt haben. So aber überschritt Herzog Ferdinand von 1792. Brau 11 schweig, dem der Oberbefehl über das alliierte kaiserliche und preußische Heer übertragen worden war, erst im August von Luxemburg aus die französische Grenze. Voraus ging ihm ein unter dem Einfluß der Emigranten verfaßtes, höchst ungeschicktes Manifest, in welchem der Feldherr in übermütiger Sprache der Nationalversammlung und allen Anhängern der neuen Ordnung völlige Vernichtung androhte, sofern sie nicht zu ihrem legitimen Herrscher
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