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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 138

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
138 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. Ursachen des j 3. Napoleon erkannte die Gebrechen, an welchen der preußische sute9e" Staat litt. Längst schon hegte er ihm und seinen Leitern gegenüber das Gefühl der Geringschätzung; er bekundete das bei jeder Gelegenheit und fügte Friedrich Wilhelm Iii. eine Kränkung nach der anderen zu. 1805 verletzten Franzosen die Neutralität Preußens, indem sie durch Ausbacher Gebiet zogen; bald darauf nötigte der siegesstolze Imperator den Minister von Hangwitz zur schmachvollen Unterzeichnung eines Vertrages (§ 111, 8). Er ermunterte im Sommer 1806 Friedrich Wilhelm Iii., die norddeutschen Staaten unter seiner Führung zu vereinigen, dem Rheinbund einen Nordbund entgegenzustellen, arbeitete aber gleichzeitig an den Höfen Sachsens, Hessens und anderer Staaten dahin, daß diese sich den Unionsbestrebungen Preußens widersetzten. Endlich trat er nach Pitts Tod (1806) in geheime Unterhandlungen mit England, um das früher Preußen auf-gedrungene Hannover wieder an den englischen König zurückzubringen und dadurch das Jnselreich zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bestimmen. Alle diese Handlungen waren darauf berechnet, Friedrich Wilhelm Iii. zu demütigen, zu reizen und ihn in den Krieg zu treiben. Mehr und mehr gewann dieser auch die Überzeugung von der Unvermeidlichst eines Kampfes. Da schließlich in der Berliner Bevölkerung eine gewiffe Entrüstung über Napoleons übermütiges und höhnendes Verhalten zum Durchbruch kam, so forderte Friedrich Wilhelm in einem an den französischen Kaiser gerichteten Ultimatum die Abbernsnng seiner in Süddeutschland befindlichen Truppen. Die fchroffe Zurückweisung dieser Forderung bewog den König (im Oktober 1806) zur Kriegserklärung. Verhaltender 4. An Preußen schlossert sich Kurfachfen, Weimar (Kail Angnst) 9md,te' und einige norddeutsche Fürsten an; Rußland stellte Hilfe in Aussicht, aber feilte Truppen waren weit entfernt von dem Schonplatz, auf dem sich jetzt die Entscheidung vollziehen sollte. Österreich verweigerte die Unterstützung. Den Oberbefehl über das preußische Heer (mit den Verbündeten 150000 Mann) erhielt der 71 jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig, der fchon in der Champagne (1791) feine Unfähigkeit an den Tag gelegt hatte. Die Stärke des feindlichen ans Franzofen und Rheinbündlern zusammengesetzten Heeres betrug über 200000 Mann. Niederlagen 5. Mit gewohnter Schnelligkeit umging Napoleon, der schon im Jena ^und^Auer-August seine Truppen im nördlichen Franken zusammengezogen hatte, stabt tion Bamberg aus den Thüringer Wald und schlug am 10. L. ktober die preußische Vorhut bei Saalfeld, wobei der ritterliche Prinz Louis Ferdinand, ein Neffe des Königs, den Tod fand. Vier Tage darauf, am 14. Oktober, erfolgte auf einem nördlich von Jena gelegenen Plateau eine totale Niederlage der Preußen und am gleichen
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