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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 147

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 116. Die Erhebung Österreichs 1809. 147 1808 erfolgte die Ankunft der zwei Kaiser in Thüringens Hauptstadt. Damit die Erfurter Tage einen imposanten Verlauf nahmen, erschienen auf Napoleons Wink auch die Fürsten der Rheinbundsstaaten. Vier Könige und 34 andere gekrönte Häupter beeilten sich, dem Herrn Europas ihre Huldigung darzubringen. Alle erdenkliche Pracht der Welt kam zur Entsaltung. Die Verhandlungen mit Alexander führten zu dem gewünschten Resultat. Napoleon verhieß dem Zaren freie Hand gegen die Türkei und Begünstigung seiner Orientpläne; Alexander erkannte Joseph als König von Spanien an und versprach Unterstützung in einem etwaigen Krieg gegen Österreich. 4. Nun konnte Napoleon an die Unterdrückung des spanischen Ausstandes denken. Ehe er dahin zog, schrieb er, um die Lust zur Erhebung im Keime zu ersticken, an Franz I. einen in hochmütiger Sprache abgefaßten Brief, worin die Worte standen: „Was Ew. Majestät find, find Sie durch meinen Willen." In Spanien brachte Napoleon wohl feinen Bruder Joseph nach Madrid zurück; aber er konnte trotz aller Übermacht das Volk nicht zur Ruhe bringen. Der Kampf tobte fort und endigte 1813 mit der Flucht Josephs aus Spanien und mit der Rückkehr Ferdinands Vii. nach Madrid (1814). § 116. Die Erhebung Österreichs 1809. 1. Während Napoleon in Spanien weilte, begann es in Österreich zu gäreu. Die durch Stein und andere Patrioten angefachte Bewegung war dorthin gedrungen und hatte allmählich alle Schichten der Bevölkerung ergriffen. Die Seele derselben war Gras Stadion, ein Aristokrat aus einem alten schwäbischen Rittergeschlecht, den Franz I. bald nach dem Preßburger Frieden an die Spitze der Staatsverwaltung berufen hatte. Durch und durch deutsch in seiner Gesinnung und von der Überzeugung durchdrungen, daß nur ein tatkräftiges Zusammenwirken von Regierung und Volk den Staat aus seiner drückenden Abhängigkeit von Napoleon befreien könne, suchte er durch zeitgemäße Reformen der Nation vaterländischen Geist, opferwilligen Sinn einzuhauchen und die Volkskräfte zu entfesseln. Bauernstand und Bürgerstand erfuhren Erleichterungen, die Presse wurde von beengenden Vorschriften befreit, die Schule erfreute sich größerer Fürsorge und die Talente im Volke kamen zur Geltung, indem man sie in einflußreiche Stellungen einrücken ließ. 2. Und wie aus dem Gebiet der Verwaltung, so kam es auch im Heerwesen zu heilsamen Neuerungen. Das größte Verdienst um die Regeneration des Heeres erwarb sich Erzherzog Karl, Öfter- 10* Reformen im Staatswesen. Reformen im Heerwesen.
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