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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 155

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 118. Der Krieg mit Rußland und Napoleons Sturz 1812. 155 treten. Allein die ungewisse und zögernde Haltung Alexanders, der die Grenze' nicht überschreiten, sondern bett Feind im eigenen Lande erwarten wollte, mahnte Friedrich Wilhelm Iii. zur Vorsicht und ließ ihm schließlich ein Bündnis mit Frankreich für das im Augenblick Geratenste erscheinen. So kam int Februar 1812 ein Vertrag zu stände, kraft dessen sich Preußen zur (Stellung eines Hilfskorps von 20000 Mann (die Hälfte seines Heeres) verpflichtete und für Verpflegung der burchziehenben Napoleonischen Truppen gegen spätere Vergütung zu sorgen versprach. Im März trat Österreich mit 30 000 Mattn auf Napoleons Seite. 4. Im Frühjahr 1812 setzte sich die Große Armee, „ein buntes Sua^er ©mien Völkergemisch aus ganz Mittel- und Westeuropa", in Bewegung. In Deutschland, einer Stärke von ungefähr 600000 Mann wälzte sie sich gleich einer ungeheuren Flutwelle durch Deutschland der russischen Grenze zu. Im stolzen Bewußtsein feiner Unbesiegbarkeit verließ Napoleon feine Hauptstadt (Mai) und begab sich über Mainz, Frankfurt, Würzburg, Bayreuth zunächst nach Dresden, wo er noch einmal in prunkvoller Versammlung die Huldigungen der Fürsten, selbst seines kaiserlichen Schwiegervaters und des Königs von Preußen, entgegennahm. Dann eilte er zur Armee, die zwischen Weichsel und dem Niemen ausgestellt war. Ende Juni überschritt er an der Spitze des Hanptheeres den Niemen und betrat bei Kowno das russische Reich, dessen unwirtliche Steppen nach unsagbaren Leiden und Anstrengungen ein großes Grab der zum Siege ausgezogenen Kämpfer werden sollte. Gleichzeitig drang der von Maedonald befehligte linke Flügel, wozu die 20000 Preußen unter I ork gehörten, in die Ostfeeprovinzen ein, um Kurland und Livland zu erobern, während die von Schwarzenberg geführten Österreicher von Galizien aus einen Angriff auf Volhynien machten. 5. Alterorten wichen die Russen, ihre eigenen Länbereien ver- Zug durch Ru»-heerenb, absichtlich zurück; sie lockten den Feind immer tiefer in die Moskaus isvz. unermeßlichen und dünn bevölkerten Ebenen und wollten ihn an der Natur des russischen Reiches zu grttnbe gehen lassen. Nur an zwei Orten leisteten sie Wiberstattb, bei Smolensk (August) und bei Borodino a. b. Moskwa (September). Die Franzosen siegten, zogen unaufhaltsam weiter und Mitte September hielt Napoleon mit feilte nt schon ziemlich zusammengeschmolzenen Heer in das von der Mehrheit seiner Einwohner verlassene Moskau seinen Einzug. Die menschenleeren Straßen, die oben Wohnungen beunruhigten ihn. Doch hoffte er, in der großen Stadt Ruhe und Erholung für seine erschöpften Truppen und Stärkung zu neuen Anstrengungen zu finben. Aber welche Enttäuschung mußte er erleben! Kaum hatte er sich im Kreml wohnlich eingerichtet, ba loberten
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