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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 161

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 121. Die ersten Kämpfe und der Waffenstillstand. 161 eine Wunde empfangen, an deren Folgen er bald nachher verschied. Am 20. Mai gerieten die feindlichen Heere wieder an einander und zwar bei Bautzen an der oberen Spree. So heldenmütig die Verbündeten auch kämpften, abermals wurden sie besiegt und zum Rückzug nach Schlesien gezwungen. 3. Eine gedrückte Stimmung bemächtigte sich der Patrioten. ^Wut^emes Man hatte gehofft, in raschem Siegeslauf an den Rhein zu gelangen und sah sich jetzt an die Oder zurückgedrängt. Wenn aber auch bis- io. August), her nur Mißerfolge zu verzeichnen waren, fo stellten sich doch die Folgen der Katastrophe von Jena: Verwirrung, Verzweiflung nicht ein. Man hatte ehrenvolle Niederlagen erlitten; es waren weder Gefangene noch Trophäen in die Hände der Sieger gekommen; die Kampfeslust des Heeres und die Opferfreudigkeit des Volkes dauerten in uugefchwächtem. Grade fort und alles das berechtigte zu der Hoffnung, daß der Krieg doch mit der Befreiung des geknechteten Vaterlandes endigen werde. Man irrte sich nicht. Auch Napoleons Macht war geschwächt. Seine Siege erwiesen sich als Pyrrhossiege. Um seinem erschöpften Heere Erholung zu gewähren, bot er den Verbündeten einen Waffenstillstand an. Die Verbündeten, die sich der Erkenntnis nicht verschließen konnten, daß sie zur Niederwerfung des gemeinsamen Gegners noch anderer Bundesgenossen bedurften, und denen sich die Aussicht auf den Beitritt Österreichs eröffnete, ließen sich in Verhandlungen ein. So kam am 4. Juni ein Waffenstillstand zu stände, dessen Dauer zunächst auf sieben Wochen festgesetzt wurde. 4. Während desselben waren die Diplomaten unausgesetzt be- Vergmicbe müht, die Zahl der Feinde Napoleons zu vermehren. England ver- J$anbtungnen.1 sprach Snbsidien; Schweden ward durch die Aussicht auf Erwerbung von Norwegen gewonnen. Österreich aber zögerte mit dem Anschluß an die Verbündeten; Kaiser Franz machte sogar den Versuch, eine Beendigung der Feindseligkeiten herbeizuführen, indem er seinen Minister Metternich, einen Bewunderer Napoleons, nach Dresden schickte, um dem Imperator Vermittlungsvorschläge zu unterbreiten. Die Konferenz zwischen Napoleon und Metternich (26. Juni» nahm einen stürmischen Verlauf. In seinen Hoffnungen getäuscht, die er auf seine Ehe mit der österreichischen Kaisertochter setzte, offenbarte Napoleon in heftigen Vorwürfen feinen lang zurückgehaltenen Groll über Österreichs Politik, so daß von nun an Metternich an der Möglichkeit einer Verständigung zweifelte. Das Ergebnis der Unterredung war eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 10. August und die Anberaumung eines Friedenskongresses nach Prag, den Frankreich, Österreich, Rußland und Preußen beschicken sollten. Wie vorauszusehen war, scheiterten auch hier die Verhandlungen an Napo- Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 11
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