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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 193

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 133. Die Revolution von 1848. 193 Reformbankette) durch die Polizei gestört wurden, schritt die wütende Menge unter dem Wahlspruch: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" am 24. Februar zur Revolution. Louis Philipp mußte abdanken und Frankreich ward in eine Republik umgewandelt. Eine aus allgemeinem Wahlrecht hervorgegaugene Nationalversammlung bestimmte, daß an die Spitze derselben ein Präsident (auf 4 Jahre) zu treten habe. Durch Volksabstimmung wurde in Erinnerung an den ruhmvollen Namen Napoleon der Prinz Louis Napoleon Bonaparte, der Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland (§ 111, 9), am 10. Dezember 1848 zum Präsidenten der Republik gewählt. 2. Die Kunde von den Vorgängen in Paris fuhr wie ein Sturm- ®in^tr“"8r.ber wind durch die deutsch-österreichischen Lande und gab der in den Ge- Evolution auf müteru ohnehin vorhandenen Gärung neue Nahrung. Überall, sowohl in den Verfassungsstaaten als auch in Preußen und Österreich, tauchten die alten Forderungen nach Erweiterung der Volksrechte: nach Preßfreiheit, Schwurgerichten, Volksbewaffnung, Versammlungsrecht, insbesondere aber nach einer den nationalen Wünschen entsprechenden Neugestaltung Deutschlands wieder auf. Man begnügte sich aber nicht mit der bloßen Kundgabe solcher Forderungen. Ungestüme Freiheitsmänner betraten, als ihnen die Erreichung der angestrebten Ziele aus gesetzliche Weise zweifelhaft erschien, den Weg der Gewalt. 3. Es kam fast in allen Teilen der österreichischen Monarchie zu revolutionären Bewegungen. Die Lombarden rissen sich, unter- Mischen stützt von König Karl Albert von Sardinien, im März 1848 von Tocnar*ie- Österreich los und zwangen die Besatzung Mailands, sich zurückzuziehen. Sie wurden jedoch durch zwei Siege des Feldmarschalls Radetzky (bei Custozza 1848 und bei Novara 1849) unterworfen und zur Anerkennung der österreichischen Herrschaft gebracht. — In Böhmen erhoben sich die Ezechen gegen die Deutschen, verlangten eine auf wahrer Volksvertretung beruhende Landesverfassung, nationale Selbständigkeit und beriefen einen Slavenkongreß nach Prag („die erste große Kundgebung des aufsteigenden Panslavismns"), der am 2. Juni 1848 eröffnet wurde. Im Anfchlnß an den Kongreß kam es in Prag zu einer ezechischen Erhebung. Fürst Windischgrätz warf die Rebellen durch die Gewalt der Waffen nieder. — Wie die Ezechen in Böhmen, so strebten die Magyaren in Ungarn nach unbedingter Autonomie mit demokratischer Verfassung. Der Advokat Ludwig Kossuth stellte den Antrag aus Absetzung des Hauses Habsburg-Loth-ringen. Im Frühjahr 1849 erfolgte die Losreißnng von Österreich, die Errichtung einer Republik mit Kossuth an der Spitze. Aber noch in demselben Jahre wurde nach hartnäckigem Widerstände der Aufruhr mit Hilfe der Rüsten unterdrückt. — In Wien zwang (März 1848) Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 13
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