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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 197

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 134. Das Scheitern aller nationalen Hoffnungen. 197 artigsten Ansichten, Wünsche und Forderungen zum Ausdruck. Die einen (Minderheit) wollten eine Republik, die anderen ein Kaiserreich. Die Anhänger der Monarchie spalteten sich wieder in zwei große Parteien: in die Gr oß deuts chen, welche-einen Bundesstaat mit Einschluß Österreichs erstrebten, und in die Kleindeutschen, welche Österreich mit seinen vielen nichtdeutschen Stämmen ausgeschlossen haben wollten und nur ein beständiges Bündnis mit demselben für wünschenswert hielten. Die Kleindentschen erlangten das Übergewicht-Nach vielmonatlichen Debatten und heißen parlamentarischen Kämpfen kam 28. März 1849 das Verfassungswerk zum Abschluß. Bestimmungen: Deutschland ist ein monarchisch-konstitutioneller Bundesstaat mit dem Namen „Deutsches Reich"; an seiner Spitze steht ein erblicher Kaiser, der jedesmalige preußische König, neben ihm ein Reichstag, außerdem ein Reichsgericht. Der Reichstag umfaßt zwei Häuser: ein Staatenhaus, dessen Mitglieder zur Hälfte von den Regierungen, zur Hälfte von den Volksvertretungen der Einzelstaaten zu ernennen sind; ein Volk sh aus, das aus allgemeinen und direkten Wahlen hervorgeht. Die Reichsgewalt übt die völkerrechtliche Vertretung nach außen, bestimmt über Krieg und Frieden, verfügt über die bewaffnete Macht, hat die oberste Leitung der Eisenbahnen und Posten, regelt das Münz-, Maß- und Gewichtssystem und beschafft sich die finanziellen Hilfsmittel durch Zölle, Matrikularbeiträge der Einzel-staaten und Reichssteuern. Das Reichsgericht entscheidet über Klagen eines Einzelstaates gegen die Reichsgewalt und umgekehrt, über Streitigkeiten zwischen Ständen und Regierung, zwischen Staat und Staat, Thronfolge re. — Verfassung und Gesetze eines Einzelstaates dürfen nicht im Widerspruch mit der Reichsversassnng stehen. Am 28. März 1849 wurde Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen mit schwacher Majorität zum Deutschen Kaiser gewählt. (Über 100 österreichische Abgeordnete gaben ihre verneinende Stimme ab.) § 134. Das Scheitern aller nationalen Hoffnungen. 1. „Die Nation wähnte sich jubelnd am Ziel." Eine Deputation der Nationalversammlung von über 30 Mitgliedern, geführt von dem burct> e|nebn* Präsidenten Simson (Heinrich v. Gagern war unterdessen in das Reichs- apnuslg." Ministerium eingetreten), begab sich nach Berlin, um dem preußischen König die erbliche Würde eines Kaisers der Deutschen anzutragen. Auf der Reife dahin wurde sie an vielen Orten mit stürmischer Freude empfangen. Bald aber erfolgte eine ernüchternde Enttäuschung.
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