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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 205

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 135. Das Ii. französische Kaisertum. 205 Absicht, Österreich zu demütigen, Savoyen und Nizza zu erwerben und das bei den Franzosen sich regende Verlangen nach größerer innerer Freiheit abzulenken. Nun schritt Sardinien zur Rüstung. Es nahm Flüchtlinge und Gegner der österreichischen Regierung auf und gestattete die Bildung von Freikorps. Als die Forderung nach Abrüstung zurückgewiesen wurde, begann der Krieg (April 1859). Österreichische Truppen überschritten den Tessin, Franzosen rückten nach Norditalien vor; Napoleon erhielt den Oberbefehl über die verbündeten Heere. 7. Während dieser Vorgänge gab man sich in Wien der Hoffnung Aellung hin, es werde gelingen, in Deutschland die nationalen Regungen gegen Frankreich zu entflammen. In Süddeutschland sprach sich auch die öffentliche Meinung für Österreich aus. Preußen aber, das noch mit Groll der Olmützer Tage gedachte, ordnete wohl zur Sicherung der Rheingrenze die Mobilisierung an, erklärte jedoch, nur dann am Kriege teilnehmen und für Österreichs Besitz in Italien kämpfen zu wollen, wenn man ihm die uneingeschränkte Verfügung über das deutsche Bundesheer übertrage. Da das auf Preußen eifersüchtige Österreich auf diese Bedingung nicht einging (erblickte man darin doch einen Versuch zur Erneuerung des deutschen Kaisertums), so überließ man es seinem Schicksal. 8. Der Krieg war bald entschieden. Die Verbündeten siegten im @ieb^n^e®er’ Juni 1859 bei Magenta (westlich von Mailand; Verdienst Mao Mahons), zogen unter dem Jubel der Bevölkerung in Mailand ein, drängten die feindlichen Heere bis an den Mincio zurück und brachten ihnen auch hier (bei Solferiuo südlich vom Gardasee) in einer mörderischen Schlacht eine schwere Niederlage bei. Obwohl nun die Österreicher in dem starken Festungsviereck (Mantua, Peschiera, Verona, Legnago) noch längeren Widerstand hätten leisten können, so ließ sich Kaiser Franz Joseph doch in Unterhandlungen ein. Dieselben kamen am 11. Juli 1859 in Villafranca (bei Verona) zum Abschluß und gnebe au ma> wurden im November im Frieden zu Zürich bestätigt. Die Lombardei wurde (mit Ausnahme von Peschiera und Mantua) an Napoleon und von diesem an Sardinien abgetreten. Die Beherrscher von Parma, Modena und Toskana, welche während der Kriegswirren von ihren Thronen vertrieben worden waren, sollten wieder eingesetzt werden dürfen, sofern ihre Rückkehr von den Untertanen verlangt würde. Die allgemeine Abstimmung darüber geschah anfangs 1860 und fiel fo aus, daß infolgedessen jene Länder mit Sardinien vereinigt wurden. — Solche Errungenschaften waren Viktor Emanuel nur mit Hilfe Frankreichs möglich gewesen. Zum Danke dafür mußte er sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza au Napoleon abtreten. — „Die Übereinkunft von Villafranca vernichtete den Einfluß
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