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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 216

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Besetzung Holsteins durch Preußen. Abstimmung im Bundestag über Mobilisierung 14. Juni 1866. 216 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums Einspruch gegen solches vertragswidrige Verhalten und umsonst stellte Bismarck im April 1866 beim Bundestag den Antrag auf Einberufung eines aus allgemeinen Wahlen hervorgegangenen Parlaments, dem ein von den Regierungen vorher zu vereinbarender Bundesreformentwurf zur Beratung vorgelegt werden sollte, wobei er in Erinnerung an 1849 hoffte, daß sich diese Versammlung für die Oberhoheit Preußens und für die Ausschließung Österreichs erklären werde. Das deutsche Volk war in Spannung. Es handelte sich eben nicht mehr bloß um die schleswig-holsteinische Frage. Die gauze Entwicklung drängte das ging auch aus dein preußischen Antrag an den Bundestag hervor auf die Entscheidung hin, wer die Führerschaft in Deutschland haben sollte, ob Österreich oder Preußen. Die allgemeine Aufregung wurde dadurch vermehrt, daß noch im April die beiden Mächte die Mobilmachung ihrer Armeen anordneten, vsminct näher und näher rückte der Kamps zwischen Deutschen und Deutschen heran. Den Anstoß zum offenen Ausbruch der Feindseligkeiten gaben die Vorkommnisse in der ersten Hälfte des Juni. 4. Österreich stellte am 1. Juni die endgültige Regelung der Schleswig-holsteinischen Streitsache dem Bundestage in Frankfurt anheim, „damit sie nicht zu guusten einseitiger Ansprüche, sondern nach dem Landesrecht und dem Bundesrecht gelöst werde". Gleichzeitig gab es dem Gouverneur v. Gablenz die Weisung, die holsteinischen Stände auf den 11. Juni nach Itzehoe zu berufen, um die Stimme des Landes über seine Zukunft zu hören. Preußen erblickte in dem österreichischen Vorgehen eine Verletzung des Gasteiner Vertrages, ließ zur Verhinderung der geplanten Kundgebung der holsteinischen Stände und zur Wahrung seines gefährdeten Mitbesitzerrechtes Truppen in Holstein einrücken und legte am 10. Juni den Entwurf einer Bundesreform vor, welcher in seinem ersten Artikel den Ausschluß der österreichischen Lande aus dem künftigen deutschen Bunde verlangte. Unter Protest zog sich am 11. Juni Gablenz mit feinen Truppen nach Altona und dann über Hamburg, Hannover und Frankfurt nach Böhmen zurück. Am nämlichen Tage klagte die österreichische Regierung Preußen beim Bunde des Friedensbruches an und beantragte die Mobilisierung sämtlicher nichtpreußischer Bundesarmeekorps. Nachdem der Antrag am 14. Juni zum Beschluß erhoben worden war (mit Österreich stimmten Bayern, Sachsen, Württemberg, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau, Frankfurt; Baden enthielt sich der Abstimmung), erklärte Preußen, dem sich die kleineren norddeutschen Staaten anschlossen, den Deutschen Bund für aufgelöst (14. Juni 1866); damit war der Würfel gefallen. Der Krieg brach wie ein die Lnft reinigendes Gewitter herein.
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