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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 231

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 140. Der Deutsch-französische Krieg von 1870 und 1871. 231 kronprinzliche Armee den Feind an und führte einen Kampf herbei, der den ganzen Tag über tobte und besonders um Elf aß Haufen, bei und in Fröfchweiler mit leidenschaftlicher Hitze geführt wurde. Die Schlacht, in welcher Nord- und Süddeutfche mit gleicher Tapferkeit, Ausdauer und Todesverachtung fochten, endigte nach 15stündigem Ringen mit einem Siege der Deutschen. Mac Mahon flüchtete, feinen Staatswagen mit vielen Aktenstücken und Briefschaften, sowie die Kriegskasse und etwa 9000 Gefangene znrücklaffend, mit den Trümmern seines Heeres über die Vogefeu, um sich erst in dem Lager von Chllons a. d. Marne durch Sammlung der zersprengten und Zuzug neuer Truppen zu einem weiteren Kampfe vorzubereiten. An demselben 6. August erlitten die Franzosen noch einen zweiten Atmung empfindlichen Schlag. Brennend vor Begierde, sich mit dem Feinde 6. August i87o. zu messen, unternahmen Teile der I. Armee, im Laufe des Kampfes durch Truppen der Ii. Armee unter Göbeu unterstützt, einen geradezu tollkühnen Sturm auf die füdlich von Saarbrücken steh hinziehenden Spicherer Höhen, worauf sich das Frossard'sche Korps befand. Obwohl die Position des Feindes durch die natürliche Lage ans dem waldbedeckten Bergrücken und durch aufgeworfene Wälle für uneinnehmbar gehalten werden konnte, gewannen die Deutschen wiederum einen ruhmvollen Sieg. Frossard trat den Rückzug an. Nur die sinkende Nacht verhinderte seine Verfolgung. 6. Die ersten Schlachten waren geschlagen. Welches waren deren «Je* Folgen für die streitenden Mächte? Das deutsche Volk war von banger Sorge befreit, atmete erleichtert und dankbar auf und blickte hoffnungsfreudig in die Zukunft. Die gemeinsam errungenen Erfolge festigten die junge Waffenbrüderschaft zwifchen Süd und Nord, begeisterten zu neuen Taten und erweckten schon jetzt in weiten Kreisen den Gedanken, daß ein siegreich durchgeführter Krieg nur mit der Erwerbung der ehemals deutschen Gebiete endigen dürfe, einen Gedanken, den man auch bald an höchster Stelle durch die Einsetzung von deutschen Verwaltungsbeamten in Elsaß und Lothringen durchblicken ließ. Der Kronprinz überschritt, nachdem er eine Abteilung seines Heeres unter Beyer (später unter General Werder) mit der Belagerung von Straßburg beauftragt hatte, die Vogefeu, eroberte die kleinen Festungen Lützelstein und Marsal, zernierte Pfalzburg und Bitsch und erreichte schon am 12. August Naucy. Die I. und Ii. Armee drang unterdessen gegen Metz vor. — In Paris herrschte fieberhafte Aufregung. Das Ministerium Ollivier-Gramout mußte seine Entlassung nehmen und der energische Graf Palikao trat an die Spitze der Regierung. Eine feiner ersten Maßregeln war die Ausweisung aller Deutschen aus Frankreich, selbst derjenigen, welche dort in Ausübung eines friedlichen Berufes den größten Teil ihres Lebens
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