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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 242

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
242 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. zutrank-welche wegen des Vollzuges der Präliminarien in Brüssel gepflogen 10. Mai 1871. wurden. Aber noch während derselben, am 10. Mai 1871, erfolgte zu Frankfurt a. M. der definitive Abschluß des Friedens durch Bismarck und Jules Favre. Erfolgender 3* ®in Krieg ohnegleichen war zu Eude. Zwei große Nationen Rückkeh?°ns ^atten mit ^rer 9an3en Wehrkraft gegen einander gestritten, die eine, Vaterland, um ihre Vorherrschaft in Europa zu behaupten, die andere, um ihre Ehre zu retten und um ihre nationale Selbständigkeit gegen fremde Eingriffe zu verteidigen. Die Deutschen hatten eine Reihe der glänzendsten Erfolge errungen; sie waren aus 17 Schlachten, 150 Gefechten als Sieger hervorgegangen, hatten etwa 700 000 Mann gefangen genommen oder entwaffnet, über 20 Festungen erobert, Tausende von Kanonen und Mitrailleuseu, Hunderte von Adlern und Fahnen erbeutet und dem deutschen Vaterland zwei ihm früher entrissene Provinzen zurückgebracht. Freilich hatten sie auch schwere Opfer bringen müssen. Etwa 40000 ihrer Söhne ruhten in fremder Erde und andere erlagen noch zu Haufe deu Wunden oder den Folgen der Anstrengungen. Das Lebensglück vieler Familien war zerstört. Trotzdem aber überwog die Freude das Leid und mit Begeisterung wurden die in das Vaterland zurückkehrenden Truppen in der Heimat empfangen. (Einzug in Berlin 16. Juni 1871, in München 16. Juli.) d^utschen^Kaiftr- Die schönste Frucht des Krieges, die Perle aller Errungen- 18 aiksi87i Wften war die Erneuerung der deutschen Kaiserwürde. Schon nach den ersten durch gemeinsames Zusammenwirken erfochtenen Siegen tauchte die Hoffnung auf, es werde nun endlich einmal die noch im Rechts- und Staatslebeu zwifcheu Nord und Süd vorhandene Klnft ausgeglichen und die lang und heiß ersehnte Einheit Deutschlands herbeigeführt werden. Sie ergriff die Fürsten und Stämme und veranlaßte rechtzeitig die Regierungen, auf dieses Ziel gerichtete Schritte zu unternehmen. Bevollmächtigte von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen begaben sich nach Versailles, um dort mit Bismarck die nötigen „Verträge zu vereinbaren und die Modifikationen festzusetzen", unter denen die Verfassung des Norddeutschen Bundes auch auf Süddeutschland ausgedehnt werden könne. Bayern und Württemberg forderten als Bedingung für ihren Eintritt in den Bund die Einräumung gewisser Sonder- und Reservatrechte in Bezug auf Heerwesen und Verwaltung. (Reservatrechte = Ausnahmen von den für die anderen Reichsteile geltenden Bestimmungen.) Sie wurden in entgegenkommender Weise bewilligt. Ende November gelangten die Verhandlungen zum Abschluß. Und nun bot der patriotische König Ludwig Ii. von Bayern im Einvernehmen mit sämtlichen deutschen Fürsten und den drei Freien Städten in einem denkwürdigen Briefe, den Prinz Luitpold am 3. Dezember in Versailles überreichte, dem
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