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1. Geschichte des Mittelalters - S. 95

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Rudolf I. und seine Nachfolger. Vi li—5. 95 der Stadt aufhängen. Bei all seiner Tapferkeit war ihm der Krieg nicht das Höchste: „Ich will," sagte er, „eilte Burg lieber langsam erobern mit Schonung meiner Krieger, als schnell mit ihrer großen Lebensgefahr." In mehreren Gebieten errichtete er Landfrieden: Verträge einer Anzahl Nachbarstaaten, die sich verpflichteten, Friedensstörungen durch eine auf gemeinsame Kosten unterhaltene Polizeitruppe und durch gemeinsames Gericht zu strafen und zu verhüten. Der König liebte es, in schlichter Kleidung und unter einfachen Formen mit dem Volke zu verkehren. Doch war er auch glänzenden Festen nicht abhold: noch als Siebziger tanzte er im Reigen mit. 4. Als er zu Speier starb, wählten die Fürsten nicht seinen 1291 Sohn Albrecht, sondern den ©rasen Adolf von Nassau zum König; sie wollten kein mächtiges Reichsoberhaupt. Aber das „Eräflein" verfeindete sich bald mit den Fürsten, denen er die versprochene „Handsalbe" schuldig blieb: sie setzten ihn ab und wählten Albrecht, der ihn in der Schlacht bei Göllheim am Donnersberg in persönlichem Kampfe tötete. Albrecht I. führte wie sein Vater ein inniges Familienleben: mit 21 Kindern war seine Ehe gesegnet. Er steuerte einer fürchterlichen Judenverfolgung, die besonders in Rotenburg an der Tauber wütete, und schuf wieder Ordnung im Reiche, auch gegenüber dem Trotz der größten Fürsten. Er war der mächtigste König im Reich seit Friedrich dem Rotbart; immer war er bemüht, nicht nur seine Hausmacht zu verstärken, sondern auch das Reich zu festigen. Da ward er, als er seiner Gemahlin entgegenritt, die er lange nicht gesehen hatte, von Johannes, dem Sohn seines früh verstorbenen Bruders, und seinen Mitverschworenen an der Reuß, am Fuße der Habsburg, ermordet. Der Oheim hatte gezögert, dem Jüngling das 1308 väterliche Erbe zu übergeben. Johannes „Parricida", der „Vatermörder", starb in Gram und Reue. * *5. Auch sein Nachfolger, Heinrich Vii. von Lützelburg, ein zierlicher, blonder Herr, nach Sprache und Bildung ein Halbfranzose, war nur „ein armer Graf". Aber Ottokars Enkelin Elisabeth bot ihm ihre Hand an; er vermählte sie mit seinem Sohne Johann: auf dem Domplatze zu Speyer fand die glänzende Hochzeit statt. So kam Böhmen an das Haus Lützelburg. Johann mußte aber versprechen, die deutsche Einwanderung nach Böhmen zu verbieten. Dann zog er nach Italien, um die alte Kaiserherrlichkeit wieder aufzurichten.
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