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1. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Iv. und seine Söhne. Vi 2i—i. 99 zahl der Wahlfürsten fest. Die Kurfürsten erhielten zugleich Ehrenämter. Alljährlich sollten sie mit dem Kaiser zur Beratung zusammentreten und dabei der König von Böhmen ihm als Erzmundschenk, der Pfalzgraf als Erztruchseß, der Kurfürst von Sachsen als Erzmarschall, der Brandenburger als Erzkämmerer dienen; die geistlichen Kurfürsten waren Erzkanzler für Deutschland, Italien und „Gallien" (Burgund). Die Kurländer erklärte er für unteilbar und stattete sie mit dem Recht aus, Bergbau zu treiben und Münzen zu prägen: dem Berg- und Münzregal. Er ließ seine Urkunden neben der lateinischen auch in deutscher (oberdeutscher) Sprache abfassen, wie denn seit Karls Zeit neben die lateinische Geschichtschreibung der Mönche die deutsche bürgerlicher Beamten trat. Unermüdlich bereiste er das Reich; bis nach Lübeck ist er gekommen. In dem von ihm gegründeten St. Veitsdom auf dem Hradschin □ zu Prag liegt Kaiser Karl Iv. begraben. □ 3. Im Widerspruch zu den Bestimmungen der Goldenen Bulle hatte er seinem Sohne die Krone verschafft. Wenzels gute Anlagen wurden durch maßlose Iagdlust und Trunksucht überwuchert. * *Als er mit dem König von Frankreich zu einer Besprechung der Kirchenspaltung in Reims zusammentraf, war er so schwer betrunken, daß er zum Prunkmahl nicht erscheinen konnte. Den Erzbischof von Prag, der ihm Vorstellungen machte, ließ er einkerkern und dessen Eeneralvikar Johann von Pomuk (Nepomuk) foltern, dann gefesselt und geknebelt von der Moldaubrücke stürzen. Die Dichter klagten, die Welt habe einen Papst zu viel und einen Kaiser □ zu wenig. □ Wieder versammelten sich die Kurfürsten; vor den Toren Lahnsteins erklärten sie vor allem Volke Wenzel als „unnützlich, trag und für das römische Reich durchaus ungeschickt" und wählten auf dem von Karl Iv. erbauten Königstuhl zu Reuse den Pfalzgrafen Ruprecht zum König. Aber auch der wohlmeinende Pfälzer konnte der Verwirrung nicht Herr werden. 4. Mit Siegmund, Wenzels Bruder, starb das Lützelburger Haus aus. Er war ein auffallend schöner, großer Mann mit blitzenden Augen und wallendem, zweigeteiltem Bart, fröhlich, geistreich, beredt; den gemeinen Mann redete er mit Ihr an; zu Konstanz auf dem Turnier erlegte er zwei Gegner, ehe er den Helm lüftete. Aber er war ein 7*
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