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1. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 17

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
3. Ansätze zu staatlicher Einheit- 17 „Nichts ist besser und wünschenswerter aus Erden, als wenn Mann und Weib in herzlicher Liebe vereinigt ruhig ihr Laus verwalten: den Feinden ein kränkender Anblick, aber Wonne den Freunden, und mehr noch genießen sie's selber!" (Od. Ges. 6). Darum die Sehnsucht der Lelden nach der Leimat, nach Weib und Kindern. Ohne die Lieben daheim kann Iphigenie das Leben nicht ertragen, und Odysseus wäre an Kalypsos Gestade froh, wenn er nur von einem Lause seiner Leimat den Rauch dürfte aufsteigen sehen. Für Leimat und Familie fetzt der griechische Leld gern fein Leben ein, denn er hat nichts so Teueres auf der Erde. Die Liebe zu Andromache und Aftyanax treibt Lektor in Kampf und Tod, und mit dem Wiedersehen der treuen Gattin, des Sohnes und des alten Vaters schließt die Odyssee. Aus reiner Bruderliebe übertritt Antigone des Königs Gebot, und auch der angedrohte Tod kann nicht ins Wanken bringen, was sie für ihre Schwesterpflicht hält. Solche Ideale bot dem Lettenen seine Sage; darum war sie allen gleichmäßig teuer. In ihrem Spiegel sah er auch das Ideal, dessen Verwirklichung nie gelang, den Einheitsstaat mit dem panhellenischen König an der Spitze, der mächtig und doch „liebreich wie ein Vater" (Od. Ges. 5) die Stämme und Fürsten regiert. In diesem Sinne erzählte der Sänger von dem gemeinsamen Kampfe vor Troja und der gemeinsamen Argo-fahrt. „Nicht gut ist Vielherrschaft, einer fei Lerrfcher!" An dieser erträumten Vergangenheit sollte sich die Lellenenwelt des 8. und 7. Jahrhunderts ein Beispiel nehmen. Aber es blieb bei dem Wunsche des Dichters. 3. Ansätze zu staatlicher Einheit. Sichtbaren Ausdruck fand das Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit in den religiösen Verbänden, die sich ein gemeinsames Leiligtum als Mittelpunkt wählten. Solche Vereinigungen bestanden um die Apolloheiligtümer in Delphi und Delos. Auf Delos versammelten sich alljährlich die ionischen Griechen von allen Küsten des Ägäifchen Meeres zu gemeinsamer Festfeier. Und in Delphi vollends traten um 600 fast alle Stämme des Mutterlandes zu regelmäßigen, gemeinsamen Opfern und Beratungen zusammen. So bildete Delphi geradezu „den gemeinsamen Lerd", eine Art geistlicher Lauptstadt für die hellenische Welt, und die delphische Priesterschaft genoß hohes Ansehen. Darum kamen auch jahraus, jahrein Gesandtschaften aus der griechischen und selbst Kästner und Brunner, Geschichte. I. 2
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