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1. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 99

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
X. Das Zeitalter der Bürgerkriege. 99 er seine Kraft in blutigen Parteikämpfen, und zur Leitung der zahlreichen Schäden kam es durch ihn nicht. Während der feingebildete, altadlige Sulla seinen Rückhalt in den Kreisen der Optimaten hatte, stützte sich der bäuerliche Marius, dem feine Sitten und Bildung fehlten, auf das Volk. Zahlreich waren die Lorbeeren, die er seit Jahrzehnten auf den Schlachtfeldern geerntet hatte. Noch standen seine Verdienste aus den Kämpfen gegen die Germanen, gegen Iugurtha und gegen die meuternden Bundesgenossen in frischem Andenken. Und nun sollte er als alternder Feldherr ruhig zusehen, wie der viel jüngere Sulla, der unter seinen Augen aus der Schule seiner Siege hervorgegangen war, seinen Kriegsruhm verdunkelte. Denn Sulla hatte der Senat den Oberbefehl gegen Mithridates übertragen. Das kränkte Marius' Ehrgeiz, und der Neid gegen Sulla führte zum Bürgerkriege. Schon war der adlige Feldherr im Begriff, sich und sein Leer nach dem Osten einzuschiffen, da wußte es der skrupellose Nebenbuhler durch geschickte Umtriebe in Rom durchzusetzen, daß Sulla durch Volksbeschluß seines Amtes entsetzt und er selbst statt seiner mit der Oberleitung bettaut wurde. Kurz entschlossen führte da Sulla seine Legionen statt gegen Mithridates gegen Rom. And furchtbar war die Abrechnung, die er mit den Anhängern seines Gegners hielt. Nach blutigem Sttaßen-kampse wurde Marius, der sich den überraschenden Schlägen durch die Flucht entzog, mit zahlreichen Parteigenossen geächtet und ihr Besitz für den Staat eingezogen. Als Flüchtling eilte der Kimbernkrieger von Versteck zu Versteck, nur mit Mühe entging er mehrmals den Löschern. Während jedoch Sulla in Asien weilte und dort von Sieg zu Sieg schritt, trat er wieder hervor, sammelte in ganz Italien neue Proletarierscharen und zog voller Rachepläne gegen Rom. Schonungslos wüteten die Marianer in der verschlossenen Stadt, aus der kein Gegner entkommen sollte; fünf Tage lang räumte das Schwert unter den Optimaten auf, deren Leichen niemand bestatten durfte. Marius ließ sich nun zum Konsul wählen und belohnte Tausende seiner Getreuen mit Landgütern. Er selbst erlag dem wilden Siegesräusche jener Tage. Diese Pöbelherrschast war jedoch nur das Vorspiel noch schlimmerer Tage. Bald erschien Sulla mit seinem siegreichen Leere, um von neuem das Racheschwert zu schwingen. Denn nur durch Vernichtung der gegnerischen Partei glaubte er Ruhe im Staate stiften zu können. Die der Rache Verfallenen standen auf Ächtungsliften, die „Angeber" erhielten reichen Lohn, ebenso die Mörber, die „Verheimlichet" bagegen verfielen schwerer Strafe. Gegen 100000 römische Bürger sollen bamals ihren Tod gefunben 7*
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