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1. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 122

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
122 Iv. Der Protestantismus in Westeuropa. katbolische Reaktion räumte er ihnen Sicherheitsplähe ein; der wichtigste davon war die starke Festung La Nochelle. Zn diesen Städten, die ihnen vermöge ihrer Lage als Waffen-- und Sammelplätze dienen konnten, hielten die Hugenotten fortan eigene Garnisonen. Heinrich Iv. ist der volkstümlichste französische König gewesen. Er hat durch die Wiederherstellung des inneren Friedens die notwendige Grundlage für das wirtschaftliche Gedeihen des Landes gelegt. Im Süden des Reiches nannte man ihn »notre von roi Henri«; von ihm wurde das Wort berichtet: „3ch will, daß jeder Franzose sonntags sein Äuhn im Topfe habe." Vor allem aber gab er Frankreich seine innere Stärke wieder, indem er die gesamten Kräfte der Nation gegen die Habsburgische Monarchie zusammenfaßte. Als er sich ihrem Vordringen in Deutschland entgegenwerfen wollte, traf ihn der Dolch eines katholischen Schwärmers (1610). 3. Die Trennung Englands von der römischen Kirche. Äeinrich Viii. von England war als ein treuer Sohn der römischen Kirche aufgewachsen; gegen Luther trat er selbst als „Verteidiger des Glaubens" (defensor fidei) auf. Seine Ergebenheit gegen Rom schlug jedoch in dem Augenblick um, als der Papst sich weigerte, die von ihm aus schnöder Selbstsucht begehrte Ehescheidung zu genehmigen. Da erklärte der König durch die Supremats-Akte sich selbst zum Oberhaupte der Englischen Kirche und brach alle Beziehungen zum Papst ab. Nennenswerten Widerstand fand die Trennung von Rom in England nicht. Zn der Kirchenlehre jedoch wollte der König den katholischen Standpunkt aufs strengste gewahrt wissen; gegen Personen, die lutherische und reformierte Schriften verbreiteten, sollte mit der ganzen Schärfe der Inquisition verfahren werden. Äeinrich Viii. zeigte die Eigenschaften des gewalttätigen und skrupellosen Renaissancemenschen. Auch in der Politik scheute er, wo es ein Ziel zu erreichen galt, vor keinem Mittel zurück. Wer ihm dabei hinderlich war, wurde rücksichtslos aus dem Wege geräumt. Von den sechs Frauen Heinrichs endeten zwei auf dem Schafott. Der nichtigste Vorwand genügte ihm, sie zu beseitigen, wenn er ihrer überdrüssig geworden war. Bezeichnend ist es, daß sich in England gar kein Widerstand dagegen regte. Das Parlament hatte unter ihm allerdings wenig zu bedeuten: umfangreiche Einziehungen von Kirchengütern zugunsten der Krone machten ihn von Steuerbewilligungen unabhängig. Er starb im Zahre 1547 und hinterließ zwei Töchter, Maria und Elisabeth, aus erster und zweiter Ehe und einen Sohn, Eduard, aus der dritten.
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