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1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 3

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 3 — Ihre Hauptstadt Lissabon bildete einen vielbesuchten Zwischenhafen auf dem Seewege zwischen Genua—barzeloua uno dem Nordwesten Europas und blühte daher bald empor. Ihr Glaubenseifer und Eroberungsdrang trieb sie auch nach Afrika hinüber. Mit der Erstürmung Ceutas setzten sie sich im schwarzen Erdteile fest und begannen nun an der westafrikanischen Küste südwärts zu steuern. Die Seele dieser kühnen Unternehmungen war Prinz Heinrich der Seefahrer (Navigator). Als Großmeister des Christusordens gebot er über reiche Geldmittel und konnte daher Schiffe für diese Entdeckungsfahrten ausrüsten. Am Kap St. Vinzent widmete er sich ganz seinen schisfahrts- und sekundlichen Forschungen und sandte 1415 seinen ersten Entdeckungsfahrer aus. Nun entoeckte man in rascher Folge die Inselgruppen wieder, die die Alten und Italiener schon früher gekannt hatten, nämlich Madera, die Azoren und die Kanarischen Inseln. Die Urwälder Maderas brannte man nieder und pflanzte Wein und Zuckerrohr an, die in dem fruchtbaren Aschenboden herrlich gediehen. Nachdem durch diese Erfolge der Mut gestählt war, wagte man sich auch (1434) über das Kap Bojador, das als Ende der Welt galt, hinaus und steuerte mutig südwärts, ungeachtet der furchterregenden Märchen, die man über diese Fahrten nach Süden und dem Gleicher verbreitet hatte. Man entdeckte die Kapverdischen Inseln und gelangte (1471) nach den Küsten von Guinea, wo man die Schiffe mit Gold, Elfenbein und anderen Schätzen belud. Diese Ersolge trieben die portugiesischen Seefahrer immer weiter nach Süden. Aus allen Ländern strömten waghalsige Abenteurer und wißbegierige Forscher herzu, sowie gewinnsüchtige Kaufleute,.. um an den weiten Seefahrten teilzunehmen. Trotzdem sie den Äquator erreichten, gingen weder ihre Schiffe aus den Fugen, noch kochte das Meer, noch war es mit Schilf bewachsen oder dick wie Gallerte. Mit dem Tode Heinrichs (1460) erkaltete aber dieser Entdeckungseifer. Erst nach zwei Jahrzehnten nahm der neue König Johann Ii. die gewinnbringenden afrikanischen Seefahrten wieder auf. Nachdem in Guinea Siedlungen und Festungswerke angelegt worden waren, sandte er Bartolomäus Diaz aus und befahl ihm, so weit als nur möglich südwärts zu steuern. Denn ihm lag ungemein viel daran, den Seeweg nach Ostindien, dieser Heimat der größten Kostbarkeiten, aufzufinden. Wer zu Schiffe nach Indien gelangte, mußte in kurzer Zeit Schätze über Schätze gewinnen, und Gold brauchte Portugal dringend. So steuerte Diaz längs der westafrikanischen Küste südwärts. Stürme verschlugen deu kühnen Seemann 1486 über das Südende Afrikas hinaus, ohne daß er es wußte. Seine meuternde Mannschaft zwang ihn zur Umkehr, da nirgends Land zu erblicken war. Den äußersten Südpunkt nannte er das Sturmkap, doch sein hoffnungsfreudiger König taufte es ahnungsvoll in Kap der guten Hoffnung um. l*
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