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1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 4

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — Aber erst der nächste König erlebte die Erfüllung dieser Hoffnung^). Da inzwischen Amerika entdeckt worden war, wagten die Portugiesen 1497 neue Versuche, zumal ihnen 1496 vom Papste Alexander Vi alle Länder der östlichen Erdhälfte zugesprochen worden waren, die sie entdecken würden. Mit vier Schiffen trat Vasko da Gama die Ausreise an, umschiffte glücklich das Sturmkap, wandte dann den Kiel nach Norden und gelangte bis nach dem heutigen Deutschostaftika (Melinde-Lindi), wo er von dem schwarzen Fürsten freundlich aufgenommen ward und die heißersehnten indischen Waren traf. Von hieraus gelangte er mit Hilfe eines arabischen Lotsen unter Benutzung eines günstigen Windes (des Südwest-Monsuns) nach 23 tägiger Fahrt (am 20. Mai 1498) nach Kaliknt an der Malabarküste in Vorderindien. Zwar fand er freundliche Aufnahme, doch die arabischmohammedanischen Kaufleute erregten den Argwohn des indischen Herrschers gegen die angeblichen „Seeräuber", weshalb Vasko plötzlich heimwärts segelte. Der hochbeglückte König Emanuel der Große überhäufte den glücklichen Seefahrer mit Ehren und sandte bald daraus eine größere Flotte nach Indien. Aber bereits war der Handelsneid der Venezianer und Ägypter erwacht, denn diese fürchteten, die kühnen Portugiesen möchten den gesamten gewinnbringenden alexandri-insch-arabisch-indischen Handel mit Gewürzen, Elfenbein usw. ganz an sich reißen. Die ägyptischen Mameluckensultane suchten auch wirklich die Portugiesen aus Indien zu verdrängen, unterlagen aber dem tapfern Franz von Almeida. Dessen Nachfolger (Alfons von Albu-querque) gewann die Jnfelstadt Goa, die nun zum Mittelpunkte des ganzen indischen Kolonialreiches gemacht ward. Da über Indien zahlreiche kleine Fürsten herrschten, gelang es den Portugiesen, einzelne davon für sich zu gewinnen und von diesen das Recht zum Handelsbetrieb und zu Niederlassungen zu erwirken. So wurden die Araber allmählich vom indischen Handel ausgeschlossen. 1515 beherrschten die Portugiesen die ganze Küste Malabar und einen Teil der Küste Koro-mandel. Dazu hatten sie alle Häsen und Inseln von Bedeutung vom Persischen Meerbusen bis zur Malabarküste in Besitz genommen, ferner Zeylon, in Hinterindien Malakka größtenteils, die Srntdainseln nebst den Molukken und Ladronen. Selbst in China setzten sie sich in Makao fest. In Afrika erwarben sie Sofala, Mosambik, Mombas, Sansibar. In Aden hatten sie einen wichtigen Stützpunkt, und so beherrschten sie durch ihre Flotten das Indische und Arabische Meer und beschützten alle Portugiesen, die sich an den Küsten dieser Meere als Händler oder Pflanzungsbesitzer niedergelassen hatten. Mit Recht führte der König von Portugal den Titel „Herr des indischen Handels." 1) Es wurden zwei Männer über Ägypten nach Ostafrika und Indien gesandt, von denen der eine zurückkehrte und verkündete, daß zwischen Oftafrika und Indien ein freies Meer liege.
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