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1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 5

1908 - Leipzig : Wunderlich
Der portugiesische Seemann Kabral ward 1500 vom Sturme nach Südamerika verschlagen und entdeckte so Brasilien (b. H. Kohlenland, denn das Pernambukholz glich glühenber Kohle). Infolge der abgeänderten päpstlichen Abmachung konnte Portugal Brasilien behalten. So gebot es über ein gewaltiges Kolonialreich in Asien, Afrika und Amerika. ^ . , Den Spaniern fiel vor allem Amerika, die Neue Welt im Westen, zu, die Kolumbus1) bis an seinen Tod irrtümlich für Indien gehalten hat. Hätteu die Spanier vor allem Länder erwerben wollen, so wäre ihnen das leicht gefallen, wenn sie nach 1492 tatkräftig und planmäßig an die Erforschung des neuen Erdteils gegangen wären. Aber sie waren sehr enttäuscht, als die neuen Länder ihnen nicht gleich ihre Silber- und Goldschätze mühelos in den Schoß schütteten. Daher ließen sie über zwei Jahrzehnte verstreichen, ehe sie weiter vordrangen. Der erste war Balbao, ein Edelmann, der auf ein Schiff flüchtete, um sich seinen Gläubigern zu entziehen. Durch List und unredliche Mittel wußte er die Führerrolle für einen Unternehmungszug zu erwerben. 1513 überschritt er die Landenge von Panama, erblickte tue Südsee und erkannte so des Kolumbus Irrtum. Seine zahlreichen Kriegshunbe richteten unter den nur leicht bewaffneten Jnbianerhoroen entsetzliche Blutbäber an und verbreiteten noch viel größere Furcht als die Donner und Blitze, die nach der Ansicht der Milben die Weißen aus ihrem Munbe auf sie fchleuberten. In gleich grausamer Weise warb Mexiko eine Beute der Spanier. Als der Statthalter von Kuba von beffen Golb- und Silberreichtum gehört hatte, rüstete er eiligst eine flotte aus. Der junge, aber tollkühne, ja gerabezu verwegene Ferbmanb Kortez warb Befehlshaber des Eroberungsheeres. Das bilbete freilich nur ein Häuflein von 1) Die vier Reisen des Kolumbus hatten nachstehende Entdeckungserfolge: Erste Reise (3. August 1492 von Palos mit drei Schiffen, 12. Oktober auf Gnanahani): Sau Salvador, Kuba, Haiti (Hispaniola — Kleinspanien oder San Domingo); Rückkehr 3. Januar 1493. Zweite Reise (25. September 1493—März 1496): Jamaika, Portoriko, die Kleinen Antillen (Guadeloupe, Dominika, Antigua). Dritte Reise (1498—1500): Trinidad, Südamerika am Orinoko. Vierte Reise (1502—1504): Panama und Mittelamerika. Kolumbus hatte stets geglaubt, den westlichen Teil von dem gesuchten Ostindien gefunden zu haben. Daher erhielten die von ihm entdeckten Inseln und Gebiete den Namen Westindien, und sie behielten ihn auch, nachdem der Irrtum erkannt war. Die Urbewohner Amerikas nannte man deshalb Indianer, die Bewohner Indiens zum Unterschiede davon Inder (Indier). Genannt ward der neue Erdteil nach dem Italiener Amerigo Vespncci, der von 1499 an die Küste Mittelamerikas Venezuelas, Brasiliens und Patagoniens befuhr und zuerst die vollständigste und gelegenste Beschreibung der Neuen Welt gab, die man ihm zu Ehren Amerika taufte. So trägt dieser Erdteil den Namen seines ersten genauen Erkunders und Beschreibers.
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