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1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 142

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — tonen einen harten, schweren Drnck ans und erstickte alle Freiheitsregungen. Erst 1848 hatte Rabetzky die Aufrührer bei Knstozza besiegt. Dazu kam, daß die katholische Geistlichkeit große Vorrechte genoß und zur Knechtung und Ausbeutung der Untertanen nicht wenig beitrug. Da Sarbinien eine freie Staatsversassung besaß, die brücfenben Vorrechte der katholischen Geistlichkeit beschränkte, der Presse größere Freiheit gewährte, erblickten alle Italiener in Sarbinien ihr Staatsideal und riefen nach der Einigung und Befreiung Italiens unter der Führung des savoyischen Königshauses. Da nun Napoleon Iii. als Flüchtling in Italien geschworen hatte, für die Einigung und Befreiung Italiens zu wirken, erinnerten ihn feine ehemaligen ungestümen Freunbe durch einen Bombenanschlag auf sein Leben an seinen unbequemen Schwur. Dies veranlaßte ihn, mit Sarbinien ein Bünbnis Zu schließen. Beibe hörten jetzt ans einmal recht vernehmlich den „Schmerzensschrei", der aus dem „unerlöften" Italien zu ihnen, herüberklang. Da sie in ganz auffälliger Weise rüsteten, begann Österreich den Krieg (1859); aber sein Oberselbherr war ein Zauberer und erlitt bei Magenta und Solserino schwere Nieberlagen. Im Frieden zu Zürich trat der Kaiser Franz Josef die Lombarbei an Napoleon ab; biefer überließ sie gegen Savoyen und Nizza an Sarbinien. Zu gleicher Zeit empörten sich die Staaten Parma, Mobena und Toskana. Dann machte der alte Ausstänbler Garibalbi mit 1000 Mann einen kühnen Zug nach Sizilien und nahm Palermo und Messina und setzte dann nach Neapel über und befreite auch bies. So war 1861 die Grünbung und Einigung des Königreiches Italien eine vollzogene Tatsache, Viktor Emanuel Ii. war der erste italienische König. Nur Rom fehlte noch; benn bies schützte Napoleon Iii. vor seinem Bunbesgenoffen. Im Norbosten behielt Österreich noch Venezien in seinen Hänben. Auch bies letzte italienische Besitztum ging den Habsburgern verloren, nämlich 1866 durch die Siege der preußischen Waffen bei Königgrätz usw. Bismarck hatte mit Italien ein Bünbnis geschlossen, um Österreich zur Teilung feiner Waffenmacht zu zwingen. Die Italiener unterlagen zwar zu Laube bei Knstozza und zu Wasser bei Lissa, ober Österreich trat Venezien an Napoleon ab, der es natürlich sofort an Italien gab. 1870 konnte Italien auch Rom besetzen, bet Napoleon feine Truppen von bort zurückziehen mußte. So war Italien befreit worben a) durch Frankreichs Kampf gegen Österreich (1859); b) durch Aufstäube in Mittel- und Sübitalien (1859—61); c) durch Preußens Krieg und Sieg über Österreich 1866; d) durch Deutschland Sieg über Napoleon 1870. Nicht durch eigne Kraft, fonbern durch frembe Helfer hatte, es feine Freiheit und Selbstänbigkeit gleichsam geschenkt erhalten. Österreich
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