Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 152

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 152 — Iren, Hugenotten, Deutschen und hier baute man von Anfang an Tabak und Reis nebst Indigo; dann fügte man die Baumwolle hinzu. 1619 langte das erste Schiff mit Negersklaven in Jamestown an. Aber doch blieb der Baumwollanbau zunächst noch gering und die erstgenannten Nutzpflanzen überwogen. Hier konnte man nur mit großen Pflanzungen und Negern Geschäfte machen. Virginia beherrschte bald die englischen Tabakmärkte, Nordkarolina baute gleichfalls vorwiegend Tabak, Südkarolina aber Reis. Die Ernten verfrachtete man sofort auf Schiffe, die sie nach England beförderten. Die virginischen Pflanzer waren tatkräftige Großunternehmer, die wie Aristokraten auftraten und sich zu Führern des gesellschaftlichen und staatlichen Lebens vorzüglich eigneten, denn sie waren ans Herrschen und Befehlen gewöhnt und. besaßen weiten Blick und reiche Lebenserfahrung. Darum waren die 'Südstaateu auf Adelsherrschaft aufgebaut und die Sklavenhaltung die unerläßliche Vorbedingung der wirtschaftlichen Blüte, denn Weiße konnten in dem sumpfigen und heißen und fieberreichen Lande nicht die schweren Pflanzerarbeiten verrichten. So wenig Anstoß nahm man am Sklavenhandel, daß der englische König 1662 eine Gesellschaft für afrikanischen Sklavenhandel genehmigte; an ihre Spitze trat der Herzog von Dork (des Königs Bruder) und an ihr war der König (Karl Ii.) selbst beteiligt. Da die Zahl der Neger die der Weißen stark überwog, mußte man die Sklaven hart im Zaume halten, um alle Aufruhrgelüste im Keime zu ersticken. Vermischung mit dem Neger war streng verpönt. Mitten zwischen den Nord- und Südkolonien hatten die Holländer ihre Siedlung Neuholland mit Neuamsterdam angelegt, doch verlieh Karl Ii. (1664) sie seinem Bruder, dem Herzog von Jork; nach diesem bekamen Kolonie und Stadt den Namen Nenyork. Da zwei Jahrzehnte danach (1683) auch Pennsylvanien dazu kam, waren die Nord- und Südbesitzungen endlich verbunden. In Pennsylvanien war auch das Deutschtum sehr zahlreich vertreten. Diese britischen Kolonien reichten aber nicht weiter als bis an das Alle-ghanygebirge. Sie umfaßten also nur das Küstenland von Florida bis gen Kanada. Immerhin hatten sie einen hohen Wert, denn sie lagen an der günstigsten Küste, die gute Häfen und besonders den herrlichen Hafen von Nenyork aufwies. Sie erzeugten wertvolle Nutzpflanzen (Tabak, Reis, Getreide) in Menge und lieferten auch viel Holz, Pelzwerk, Fische usw. Um 1750 bezog England aus seinen nordamerikanischen Kolonien etwa 20 Mill. kg Tabak und verkaufte davon vier Fünfteile ans Ausland. Von Reis gelangten gleichfalls schon recht bedeutende Mengen nach England, das davon die Hälfte dem Auslande zuführte. Namentlich die südlichen Besitzungen unterhielten einen regen Warenaustausch mit dem Mutterlande, denn sie bildeten ein reines Erzeugungsland für Tabak, Reis und Baumwolle, ohne diese Erzeugnisse einer weiteren Veredlung zu unterziehen. Dafür brauchten sie viele gewerbliche Erzeugnisse, die natürlich Eng-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer