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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 7

1873 - Eisenach : Bacmeister
Die Aegypter, im Nilthale. 7 seinem Strom verdankt, die das Land förmlich als „ein Geschenk des Nil" erscheinen lassen. Das untere Aegypten, wo der Nil sich in mehrere Arme theilt (das s. g. Delta), ist offener und freier. Da, wo der Nil noch ungetheilt fließt, bevor er sich in seine Ausgangsarme spaltet, liegt jetzt auf dem rechten Stromufer Kairo, die muselmännische Stadt. Einst aber im hohen Alterthum (c. 3500 vor Chr.) gründete in denselben Gegenden, aber auf dem westlichen, linken Stromufer, ein König (Pharao) eine Stadt, welche Jahrtausende hindurch die Hauptstadt jener alten ägyptischen Könige, der Pharaonen, blieb. Nach ihr wurde Theben in Oberägypten die glänzende Hauptstadt des Pharaonenreiches; in ihrer Nähe stehen aber keine Pyramiden, wie bei jener älteren Hauptstadt im nördlichen, unteren Aegypten. Jene Pyramiden waren die Grabmäler der Könige (Pharaonen); die drei größten stehen bei Gizeh, einem heutigen Dorfe in jener Gegend: die größte von den drei daselbst befindlichen Pyramiden maß einst 480 Fuß Höhe, jetzt nur noch 450 Fuß, da die Spitze zerbröckelt ist; die zweite ist nur ein Weniges niederer, die dritte aber kaum die Hälfte so hoch als die beiden anderen. Von Theben, wo „ein ganzer Wald" von Obelisken (schmalen, eckigen Spitzsäulen, die dem Sonnengotte gewidmet waren), von großen colossalen Königs-Statuen (steinernen Standbildern) in die herrliche ewigblaue Luft hineinragte, wo riesenhafte Tempelpaläste im Schmucke ihrer bildnerischen, farbenreichen Verzierungen prangten, zogen einst die Pharaonen zu weiten Kriegszügen aus, besonders nach Syrien und an die aus der biblischen Geschichte so bekannten Ströme Euphrat und Tigris, welche das Land der heiligen Urväter (Mesopotamien) umströmten. Besonders berühmt und mächtig war unter jenen Pharaonen von Theben der sagenverherrlichte Sesostris oder Rainses der Große, welcher die in Aegypten befindlichen, im Lande Gosen ihre Heerden weidenden, Israeliten so sehr drückte, unter dem Moses geboren war und in die Wüste des Sinai floh. Dort fann er vor dem Angesichte Gottes über die Befreiung feines armen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft nach und führte unter dem Sohne des übermächtigen gottlosen Pharao die Kinder Israel glücklich aus Aegypten an den Sinai zur Gesetzgebung Jehova's (1320 vor Chr.). Aegypten aber sank zuseheuds und kam später (525 vor Chr.) unter die Herrschaft der Perserkönige, die es schwer mißhandelten, so daß es sich oft empörte. Mit dem Weltreiche der Perser kam Aegypten dann unter den großen Alexander von Macedonien, der an der ägyptischen Küste des Mittelmeeres die große Welthandelsstadt Alexandria gründete (332).
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