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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 83

1873 - Eisenach : Bacmeister
Maximilian I. 83 ward durch seine zweite Heirath mit Blanca Maria Sforza von Mailand in die Händel Italiens verwickelt. Dahin hatte König Carl Viii. von Frankreich (1494—1496) einen Erobernngszug gemacht, mußte aber Neapel bald wieder aufgeben und das Land räumen. Als aber Carl's Viii. Nachfolger in Frankreich, Ludwig Xii., sich wirklich Mailands bemächtigte und den Herzog Ludwig Moro („der Mohr") nach Frankreich abführte, so mußte Maximilian, da er ohne die nöthigen Mittel zum Kriege war, dieses geschehen lassen. Als er nun nach Italien ziehen wollte zur Kaiserkrönung, ließen ihn die Venetianer nicht durch und er mußte sich mit dem darnach stehend gewordenen Titel „erwählter römischer Kaiser" begnügen. Nun schloß der erboste Kaiser gegen diese mächtige italienische Handelsstadt die s. g. Ligue von 15ambray (1508), aber die Venetianer gingen ohne Verlust aus der Gefahr hervor. Hernach traten wieder andere Verwickelungen, Trennungen und Bündnisse ein (z. B. die s. g. heilige Ligue gegen Frankreich.- 1509); aber ans allen diesen Kriegswirren und unheiligen Verbindungen trug Maximilian nichts als Schaden davon. Uebrigens hatte der französische König Ludwig Xii. am Ende auch kein Glück mit den italienischen Eroberungen und mußte auf Mailand und Neapel verzichten. Doch setzte dessen Nachfolger Franz I. sich wieder in den Besitz Mailands, während Neapel spanisch wurde und blieb. Mit Kaiser Maximilian*) schließt das Mittelalter: während dieser Zeit waren die Deutschen das erste, geachtetste und angesehenste Volk Europa's; in Deutschland standen Künste und Gewerbe in Blüthe, die deutschen -Ltädte (von denen viele zur Hansa verbunden waren) waren groß und reich. In Deutschland blühte der s. g. Minnesang, an dessen Stelle danach der s. g. Meistergesang trat. Die eigentliche Wiederherstellung der alten griechisch-römischen Bildung aber und Wiederaufleben einer noch über das Alterthum erhöhten „modernen" Bildung geschah m Italien, dem ewig jungen und künstlerisch-anregenden Lande. *) Er heißt gewöhnlich „der letzte Ritter", wegen seines ritterlichen Wesens
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